03. Februar, 2025

Politik

Das finanzielle Dilemma der WHO: Eine Suche nach neuen Geldquellen

Das finanzielle Dilemma der WHO: Eine Suche nach neuen Geldquellen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befindet sich in einem finanziellen Dilemma, das bei der aktuellen Sitzung des Exekutivrats zwar nicht offiziell auf der Agenda steht, jedoch allgegenwärtig ist: Wie geht es ohne die USA, den größten Beitragszahler, weiter? Bislang decken die Vereinigten Staaten etwa ein Fünftel des WHO-Budgets. Um den bevorstehenden US-Austritt, der am 22. Januar 2026 wirksam wird, abzufedern, hat WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus eine Reihe von Sparmaßnahmen eingeleitet. Dazu gehören ein Einstellungsstopp, Einschränkungen von nicht zwingend notwendigen Reisen für die 8.000 Mitarbeiter und die Nachverhandlung von Lieferverträgen, um Preisnachlässe zu erreichen. Während der Exekutivrat offiziell über Gesundheitsthemen wie Gebärmutterhalskrebs, Diabetes sowie Klimawandelstrategien berät, bleibt die Finanzierungsfrage im Raum stehen. Trotz unsicherer Zeiten empfiehlt der Budgetausschuss, die Basisausgaben konstant zu halten. Für den Haushalt 2026/27 bedeutet das Kosten von 4,9 Milliarden Dollar plus Ausgaben für Notfälle und Programme wie zur Bekämpfung von Polio. Die USA haben im letzten Jahr 18 Prozent des Budgets der WHO finanziert und in speziellen Programmen wie HIV und Tuberkulose sogar noch höhere Anteile getragen. Da die Zahlungspflicht für 2024/25 noch im Ungewissen schwebt, ist die finanzielle Prognose düster – zumal der ehemaligen US-Präsident Trump die WHO kritisierte. Angesichts dieser Ungewissheiten untersucht die WHO jetzt alternative Finanzierungsquellen. Deutschland hatte bereits 2021 eine bedeutende Rolle als größter Zahler mit freiwilligen Beiträgen übernommen und bekräftigt seine Unterstützung. Auch China wird von der WHO im Hinblick auf eine mögliche Steigerung seines Beitrags angesprochen, da der Großteil seiner bisherigen Zahlungen verpflichtend war.