03. Januar, 2025

Märkte

Das Ende einer Ära: Call-by-Call verabschiedet sich aus dem Telekommunikationsmarkt

Das Ende einer Ära: Call-by-Call verabschiedet sich aus dem Telekommunikationsmarkt

Die Ära der kostensparenden Call-by-Call-Vorwahlen für Festnetztelefonate neigt sich dem Ende zu. Wie die Deutsche Telekom und der VATM, Verband der Telekom-Wettbewerber, mitteilten, wird dieses Marktmodell zum Jahreswechsel eingestellt. Die Bedeutung dieser Sparvorwahlen hat in den letzten Jahren stark abgenommen. Im Jahr 2023 machten sie nur noch 1,6 Prozent der gesamten Telefonminuten in Deutschland aus – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 4,2 Prozent im Jahr 2013. In der Blütezeit rund um die Jahrtausendwende waren Call-by-Call-Vorwahlen ein gängiges Mittel, um die damals hohen Telefonkosten der Deutschen Telekom zu umgehen, die 1998 ihr Monopol verlor. Anbieter wie 01051 Telecom, 01050 com, Talkline und Tele2 boten deutlich günstigere Minutenpreise für Ferngespräche und Auslandstelefonate an – manchmal bis zu 90 Prozent unter den regulären Tarifen der Telekom. Doch mit der Verbreitung von Flatrate-Angeboten und Internetdiensten wie Facetime und Whatsapp wurden Sparvorwahlen immer obsoleter. Die regulierte Nische des Call-by-Call-Marktes wurde 2020 von der Bundesnetzagentur beendet, und die anschließende Vereinbarung zwischen VATM und Telekom läuft nun ebenfalls aus. Frederic Ufer, Geschäftsführer des VATM, betonte, dass diese Vorwahlen besonders für Menschen mit geringem Budget oder ohne Internetanbindung wichtig waren. Stattdessen wird auf alternative Möglichkeiten verwiesen, wie Callthrough-Nummern und Internetmessenger, die kostengünstige Auslandsanrufe ermöglichen können. Verbraucher werden ermutigt, sich bei ihren Anbietern nach speziellen Tarifen und Auslandsflatrates zu erkundigen. Denn trotz des Endes von Call-by-Call gibt es immer noch Wege, bei internationalen Telefonaten zu sparen.