Von der Vision zur Korrektur
Ein Auto nicht besitzen, sondern flexibel nutzen – das war die Idee hinter Lynk & Co. Doch die hohen Kosten des Abonnements und die mangelnde Nachfrage ließen das Konzept scheitern.
Jetzt setzt die Marke, die zum chinesischen Geely-Konzern gehört, wieder auf den klassischen Verkauf. Autos werden nicht mehr ausschließlich online oder über Clubs angeboten, sondern über etablierte Händlerstrukturen.
Kaum Abonnenten, kaum Zulassungen
Besonders in Deutschland ist das Scheitern sichtbar. Gerade einmal 68 Neuzulassungen verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt 2024 für das Modell 01 – ein Desaster für ein Unternehmen, das den Markt aufmischen wollte.
629 Euro pro Monat für einen mittelgroßen Plug-in-SUV waren den meisten Kunden schlicht zu teuer. Der Kaufpreis von 43.000 Euro konnte ebenfalls kaum Interessenten locken.
Händlernetz statt Innenstadt-Clubs
Nun erfolgt die Kehrtwende: Statt exklusiver Clubs in Metropolen wie Berlin oder München, wo Autos neben Mode und Lifestyle-Produkten präsentiert wurden, setzt Lynk & Co künftig auf traditionelle Autohändler. Bereits 25 Volvo-Partner bieten die Fahrzeuge an, bis Jahresende sollen es 150 sein. Die bisherigen City-Clubs schließen nach und nach.
Neue Modelle, neue Hoffnung?
Zusätzlich zum bekannten Modell 01 bringt Lynk & Co neue Fahrzeuge auf den Markt: den vollelektrischen 02 und den Plug-in-Hybrid 08 mit einer elektrischen Reichweite von 200 Kilometern. Mit diesen Modellen hofft das Unternehmen auf bessere Verkaufszahlen und einen Neustart unter veränderten Bedingungen.
Der Geely-Konzern und seine Strategie
Lynk & Co ist nicht die einzige Marke im Geely-Imperium, die ihre Strategie anpasst. Auch die Elektromarken Polestar und Zeekr kehren vom Direktvertrieb zum klassischen Händlernetz zurück. Die hohen Einfuhrzölle auf chinesische E-Autos erschweren zudem die Expansion in Europa.
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