Die Pläne des indischen Milliardärs Gautam Adani, den Slum Dharavi in Mumbai in ein 'Weltklasse'-Viertel zu verwandeln, stoßen auf zunehmenden Widerstand. Für den 32-jährigen Obstverkäufer Mohammad Shakib, der mit seiner Familie in diesem dicht besiedelten Gebiet lebt, könnten diese Pläne den Verlust seines Zuhauses und seiner Existenzgrundlage bedeuten. Er ist überzeugt, dass nur Adani von dieser Umgestaltung profitieren würde. Dharavi, einst eine Randbesiedlung der Kolonialzeit, hat sich zu einem politischen Brennpunkt entwickelt, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Staatswahlen in Maharashtra. Oppositionsparteien, die um die Kontrolle der Regierung kämpfen, werfen Adani vor, durch seine Verbindungen zu Premierminister Narendra Modi bevorzugt behandelt zu werden. Der Vertrag, den Adani 2022 zur Neugestaltung des 600 Hektar großen Slums gewonnen hat, steht im Zentrum dieser Kontroversen. Trotz Anschuldigungen der unrechtmäßigen Auftragsvergabe und anhaltenden rechtlichen Anfechtungen durch Konkurrenten wie die Dubai-basierte Seclink Technologies, verteidigt Adani die Pläne. Die Umgestaltung könnte, so seine Befürworter, ein globales Modell für die Erneuerung von Slums darstellen. Doch weiterhin herrscht Unsicherheit unter den Bewohnern. Nur Haushalte mit nachgewiesener Aufenthaltsdauer vor dem Jahr 2000 erhalten kostenfreien Wohnraum im Gebiet. Viele wie Shaikh Mobinuddin, ein lokaler Geschäftsmann, äußern Besorgnis über die langfristigen Absichten des Projekts. Adani betont, die erneute Entwicklung sei ein 'Vermächtnisprojekt'. Doch bleibt die Sorge der Anwohner bestehen, dass nach einer Umsiedlung ihrer Familien der wertvolle Grund an den freien Markt fällt.