Der Kauf eines Eigenheims ist mit diversen Vorabkosten verbunden, die weit über die berühmte Anzahlung hinausgehen. Insbesondere für Kreditnehmer, die ein Hypothekendarlehen in Anspruch nehmen, fallen diverse Abschlusskosten an. Diese Kosten decken eine Vielzahl an Gebühren und Dienstleistungen ab, die Finanzinstitute, Gutachter, Titelgesellschaften, Anwälte und andere involvierte Fachleute entschädigen.
Je nach Art des gewählten Hypothekendarlehens variieren die genauen Kosten. FHA-Darlehen beispielsweise bringen spezifische Abschlusskosten mit sich. Eine zentrale Rolle spielt hier die Mortgage Insurance Premium (MIP), die von allen FHA-Kreditnehmern zu entrichten ist. Diese Prämie beläuft sich auf 1,75% der Darlehenssumme und wird bei Abschluss fällig. Darüber hinaus fließt eine laufende jährliche MIP in die monatlichen Hypothekenzahlungen ein, deren Höhe sich nach Darlehenssumme, Laufzeit und dem Loan-to-Value-Verhältnis (LTV) richtet.
Zusätzlich zur MIP fallen weitere Kostenpunkte an:
Das genaue Ausmaß der Kosten hängt dabei wesentlich vom Kreditgeber und dem Standort der Immobilie ab. Nach Beantragung eines Darlehens gibt der Hypothekengeber eine detaillierte Kostenübersicht heraus, die als "Loan Estimate" bekannt ist. Diese wird bis zum endgültigen Abschluss stetig aktualisiert und mündet in der "Closing Disclosure", die die endgültigen Kosten exakt auflistet.
Laut dem Ministerium für Wohnungsbau und Stadtentwicklung (HUD) belaufen sich die Abschlusskosten bei FHA-Darlehen durchschnittlich auf 3% bis 4% des Immobilienpreises. Bei einem Durchschnittspreis von 400.000 Dollar entspricht das etwa 12.000 bis 16.000 Dollar. Interessanterweise sind diese Schätzungen nur Richtwerte; der tatsächliche Betrag kann je nach mehreren Faktoren variieren.
Oftmals gibt es Möglichkeiten, die Abschlusskosten zu senken. Beispielsweise erlaubt die FHA, die Anfangs-MIP in den Darlehensbetrag einzurechnen, was jedoch zu höheren monatlichen Zahlungen und langfristig höheren Zinskosten führt. Ein Vergleich von Angeboten unterschiedlicher Kreditgeber kann ebenfalls hilfreich sein. Viele staatliche und lokale Wohnungsbauprogramme bieten zudem Unterstützung bei Anzahlungen und Abschlusskosten, die nicht immer zurückgezahlt werden müssen.
Auch Schenkungen von Familienmitgliedern können als Mittel zur Kostendeckung genutzt werden, vorausgesetzt, der Transfer kann dokumentiert und eine Schenkungsurkunde vorgelegt werden. Verhandlungen mit dem Verkäufer um die Übernahme eines Teils der Abschlusskosten können ebenfalls eine Option darstellen, insbesondere in einem Käufermarkt.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Abschlusskosten für FHA-Darlehen im Wesentlichen mit anderen Kreditprogrammen vergleichbar sind. Der entscheidende Unterschied liegt in der zusätzlichen MIP, die bei anderen Darlehensarten nicht anfällt, aber die monatlichen Kosten über die gesamte Darlehenslaufzeit erhöht.