Ein starker Auftakt aus Fernost
6,84 Milliarden Euro Umsatz im ersten Quartal – das ist mehr, als viele erwartet hatten. Während Analysten lediglich mit einem Plus von 3,8 Prozent rechneten, liefert Danone 4,3 Prozent.
Ein Ergebnis, das nicht spektakulär klingt, aber in einem global schwierigen Marktumfeld durchaus Gewicht hat. Die treibende Kraft hinter dem Aufschwung? China. Genauer gesagt: das wachsende Gesundheitsbewusstsein der chinesischen Mittelschicht – und deren Nachfrage nach hochwertiger Säuglingsnahrung und medizinischen Ernährungsprodukten.
China liebt Premium – und Danone liefert
Für den französischen Konzern ist der chinesische Markt längst nicht mehr nur ein Nebenschauplatz. Besonders im Segment für medizinische Spezialnahrung, etwa für ältere Menschen oder schwerkranke Patienten, zieht die Nachfrage kräftig an.
Gleichzeitig bleibt das Segment für Säuglingsnahrung einer der margenstärksten Wachstumstreiber – trotz (oder gerade wegen) der demografischen Herausforderungen im Land.
Dass Danone in genau diesen Bereichen in den letzten Jahren massiv investiert hat – unter anderem in die Lokalisierung von Produktion und Vertrieb – zahlt sich nun aus.
Während andere Hersteller unter Konsumzurückhaltung oder regulatorischen Unsicherheiten leiden, profitiert Danone von seinem wissenschaftlich-medizinischen Image und der engen Anbindung an den lokalen Markt.
Wissenschaft vor Zöllen – Danones neue Strategie greift
Im internationalen Vergleich agiert Danone derzeit besonders stabil. Während Nestlé etwa in einigen Märkten stagniert und Unilever mit strategischen Neuausrichtungen ringt, setzt Danone auf eine klar definierte Nische: Gesundheit, Wissenschaft, Funktionalität.
Die populären Lifestylemarken wie Evian und Activia sind dabei längst nicht mehr alleinige Zugpferde. Vielmehr stützt sich das Wachstum auf medizinische Ernährung – ein Bereich, der vergleichsweise konjunkturunabhängig ist und stark von alternden Gesellschaften sowie individualisierter Gesundheitsversorgung profitiert.

Die Positionierung zeigt Wirkung: In einem Umfeld, das durch US-Zölle, geopolitische Spannungen und Inflation geprägt ist, präsentiert sich Danone vergleichsweise resistent.
Konzernchef Antoine de Saint-Affrique bleibt daher auch bei seinen Jahreszielen optimistisch: Drei bis fünf Prozent Wachstum beim Umsatz, dazu ein überproportional steigendes Betriebsergebnis.
Ein Konzern mit Kurs – und klarer Vision
Während viele Wettbewerber angesichts von Lieferkettenproblemen und Preisdruck ihre Prognosen einkassieren oder vorsichtiger formulieren, tritt Danone mit Selbstbewusstsein auf.
Der Umbau des Konzerns in Richtung „Nutrition & Science“ statt „Food & Beverage“ wirkt. Die Kapitalseite quittiert das mit wohlwollendem Nicken – die Aktie zeigt sich seit Jahresbeginn stabil, was angesichts des volatilen Umfelds einer stillen Anerkennung gleichkommt.
Das große Bild: Ernährung wird zum Gesundheitsgeschäft
Danone ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich klassische Lebensmittelkonzerne neu erfinden – weg von Massenprodukten, hin zu spezialisierten Lösungen für eine zunehmend gesundheitsbewusste, alternde und anspruchsvolle Konsumentenschaft.
Dass der Konzern dafür ausgerechnet in China derzeit am stärksten wächst, ist kein Zufall: Hier treffen zwei Megatrends aufeinander – medizinische Selbstverantwortung und wachsender Wohlstand.
Wer heute in der Lage ist, wissenschaftlich fundierte, regulatorisch sichere und gleichzeitig lokal angepasste Produkte anzubieten, hat einen Vorsprung. Und Danone hat diesen Vorsprung aktuell.
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