Danone will expandieren – und zwar in den USA. Der französische Nahrungsmittelriese hat ein Übernahmeangebot für den Kefir-Produzenten Lifeway Foods vorgelegt. 283,4 Millionen US-Dollar bietet Danone, um sich die vollständige Kontrolle über das Unternehmen zu sichern. Bereits jetzt hält Danone rund 23 Prozent an Lifeway, doch mit 25 Dollar pro Aktie will der Konzern nun alle Anteile erwerben.
Die Aktie von Lifeway reagierte sofort: Vorbörslich schoss der Kurs um über 16 Prozent nach oben. Für Danone ist das ein klarer Hinweis, dass der Markt den Schritt positiv aufnimmt. Doch der Deal ist noch nicht durch. Beide Seiten verhandeln, und noch steht nicht fest, ob es tatsächlich zu einem Abschluss kommt.
Warum Danone auf Lifeway setzt
Lifeway Foods mag nicht jedem sofort ein Begriff sein, doch in den USA ist das Unternehmen eine feste Größe, wenn es um fermentierte Milchprodukte wie Kefir geht. Und genau das macht Lifeway so interessant für Danone.
Der Trend zu probiotischen Lebensmitteln, die gut für den Darm sind und als gesundheitsfördernd gelten, wächst kontinuierlich – besonders in den USA.
Danone hat längst erkannt, dass funktionale Nahrungsmittel die Zukunft sind. Mit dem geplanten Kauf von Lifeway würde der Konzern seine Position in diesem wichtigen Segment weiter ausbauen.
„Kefir passt perfekt in unser Portfolio“, dürfte bei Danone die Überzeugung sein.
Schließlich ist das Unternehmen bereits stark im Joghurt- und Milchersatzgeschäft vertreten. Kefir als gesundes, fermentiertes Produkt fügt sich da nahtlos ein.
Marktpotenzial in den USA
Warum die USA? Ganz einfach: Der amerikanische Markt für Gesundheitsprodukte boomt. Die Nachfrage nach probiotischen Lebensmitteln wächst rasant, und Lifeway ist einer der Platzhirsche auf diesem Gebiet. Mit seiner starken Markenbekanntheit und seinem Vertriebsnetz bietet Lifeway Foods Danone die perfekte Plattform, um in diesem Markt weiter Fuß zu fassen.
Danone könnte mit dem Kauf von Lifeway nicht nur neue Marktanteile gewinnen, sondern auch seine Position als führender Anbieter von funktionalen Lebensmitteln festigen.
Die strategische Bedeutung dieses Deals ist also offensichtlich: Es geht nicht nur darum, ein weiteres Unternehmen ins Portfolio aufzunehmen, sondern um den Ausbau der eigenen Präsenz auf einem der wichtigsten Lebensmittelmärkte der Welt.
Lesen Sie auch:
InvestmentWeek
Reaktion der Anleger
Die Börse hat schnell reagiert. Die Aktie von Lifeway Foods sprang auf 24,95 Dollar – nur knapp unter dem Übernahmeangebot von 25 Dollar pro Aktie. Auch Danone konnte zulegen: An der Pariser Börse stieg die Aktie zeitweise um 0,43 Prozent auf 65,22 Euro.
Die Anleger scheinen überzeugt, dass die Übernahme Sinn macht. Und warum auch nicht? Lifeway ist profitabel, der Markt wächst, und Danone hat das Kapital, um den Deal problemlos aus eigenen Mitteln zu stemmen. Eine Finanzierung über Fremdkapital ist nicht nötig – ein Pluspunkt in Zeiten steigender Zinsen.
Herausforderungen nicht ausgeschlossen
Doch so glatt der Deal bislang aussieht, es gibt auch Unsicherheiten. In einem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Dokument hat Danone betont, dass es keine Garantie gibt, dass die Übernahme tatsächlich abgeschlossen wird. Die Bedingungen könnten sich noch ändern, und es bleibt abzuwarten, wie die Verhandlungen verlaufen.
Darüber hinaus ist der Wettbewerb auf dem US-Markt hart. Danone ist zwar stark, aber andere große Player im Bereich der funktionalen Nahrungsmittel werden sich nicht kampflos zurückziehen. Die Expansion in den USA birgt also auch Risiken – vor allem, wenn sich der Markt weiter fragmentiert.