18. Dezember, 2024

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Dänemark lockt Syrer mit 27.000 Euro Rückkehrprämie – lohnt sich das wirklich?

Mit großzügigen Rückkehrzahlungen versucht Dänemark, syrische Einwanderer zur Heimreise zu bewegen. Doch hinter der Prämie steckt ein klares Kalkül: Für den Staat ist diese Lösung günstiger als eine dauerhafte Integration.

Dänemark lockt Syrer mit 27.000 Euro Rückkehrprämie – lohnt sich das wirklich?
Während Dänemark großzügige Rückkehrprämien zahlt, bleibt die Frage offen, ob der Staat sich dadurch der Verantwortung für Integration entzieht.

Dänemark hat eine klare Botschaft an die syrischen Einwanderer: Wer in seine Heimat zurückkehrt, wird belohnt – und zwar mit einer beachtlichen Summe. Erwachsene erhalten umgerechnet knapp 27.000 Euro, Kinder rund 6.700 Euro.

Doch das Angebot ist mehr als eine humanitäre Geste. Es ist Ausdruck einer restriktiven Integrationspolitik, die weniger auf langfristige Eingliederung, sondern auf finanzielle Entlastung setzt.

Millionenbudget für Rückkehrwillige

Seit 2019 hat Dänemark knapp 600 Syrer mit rechtmäßigem Aufenthalt dazu bewegt, freiwillig auszureisen. Möglich macht dies ein Rückführungsgesetz, das großzügige Zahlungen vorsieht.

Erwachsene erhalten 200.000 dänische Kronen, Kinder weitere 50.000 Kronen. Laut dem dänischen Integrationsminister Kaare Dybvad Bek könnten sich mit den „neuen Entwicklungen“ in Syrien weitere Rückkehrer finden lassen.

Die Rechnung des dänischen Staates ist simpel: Es ist günstiger, Rückkehrgelder zu zahlen, als dauerhaft Sozialleistungen und Integrationsmaßnahmen zu finanzieren.

Von den rund 45.000 Syrern, die Anfang des Jahres in Dänemark lebten, sind viele auf staatliche Unterstützung angewiesen. Für den skandinavischen Wohlfahrtsstaat, der seit Jahren eine strenge Migrationspolitik verfolgt, ist die Rückkehrprämie also nicht nur ein politisches Signal, sondern auch ein finanzieller Gewinn.

Dänemark zahlt jedem syrischen Rückkehrer bis zu 27.000 Euro – ein Angebot, das für den Staat günstiger ist als langfristige Sozialleistungen.

Kritik an der dänischen Politik

Die Maßnahme steht exemplarisch für Dänemarks harten Kurs in der Migrationsfrage. Während andere europäische Staaten Integration fördern, verfolgt Dänemark einen pragmatischeren Ansatz: Wer bleiben darf, muss sich vollständig anpassen – wer das nicht kann oder will, wird zur Rückkehr ermutigt.

Doch diese Strategie ruft auch Kritik hervor. Menschenrechtsorganisationen werfen Dänemark vor, Rückkehrwillige unter Druck zu setzen. Die politische Botschaft sei eindeutig: Wer hier keine Zukunftsperspektive hat, wird nicht aufgehalten.

Auch innerhalb Europas ist der Ansatz umstritten. Länder wie Deutschland oder Schweden, die in den vergangenen Jahren ebenfalls große Zahlen syrischer Flüchtlinge aufgenommen haben, tun sich schwer mit der Frage, ob freiwillige Rückkehrprogramme der richtige Weg sind.

Was treibt die Rückkehrer an?

Für viele Syrer, die von der Prämie Gebrauch machen, spielen finanzielle Anreize eine zentrale Rolle. Doch auch die Perspektive, in der Heimat neu anzufangen, ist für einige verlockend – besonders, wenn die familiären Verbindungen in Syrien noch intakt sind.

Ein Teil der Rückkehrer berichtet zudem von Integrationshürden in Dänemark. Die Anforderungen an Sprache, Berufsausbildung und gesellschaftliche Anpassung sind hoch. Für manche scheint die Aussicht, in Syrien mit einer finanziellen Starthilfe neu zu beginnen, attraktiver als ein Leben in einem Land, das hohe Integrationsstandards fordert, aber nicht immer ausreichend Unterstützung bietet.

Politisches Kalkül oder fairer Deal?

Dänemarks Ansatz wirft grundsätzliche Fragen auf: Ist es fair, Geflüchtete mit Geld zur Rückkehr zu bewegen, während viele andere europäische Staaten auf Integration setzen? Oder ist es schlicht realistisch, wenn ein Staat versucht, die Kosten für Integration und Sozialleistungen zu senken?

Die dänische Regierung sieht sich bestätigt. Seit 2015 haben über 5.000 Syrer das Land verlassen – rund 600 davon mithilfe der Rückkehrprämie. Doch Experten warnen: Solche Programme bergen das Risiko, dass Geflüchtete sich unter Druck gesetzt fühlen, Entscheidungen zu treffen, die sie langfristig bereuen könnten.

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