Die jüngsten Entwicklungen bei Novo Nordisk dürften im Wettbewerbsumfeld der Adipositas-Therapien für einigen Wirbel sorgen. Das dänische Pharmaunternehmen gab bekannt, dass sein vielversprechendes Präparat CagriSema im Rahmen einer fortgeschrittenen klinischen Studie die Gewichtsreduktion von Patienten um 22,7% förderte – weniger als die ursprünglich erwarteten 25%. Dies führte zu einem deutlichen Kursrutsch der Novo-Aktien, deren Wert um 19,5% fiel und somit das niedrigste Niveau seit August 2023 erreichte.
Die Erwartungen an die Studienergebnisse waren hoch, da Novo mit CagriSema einen potenziellen Nachfolger für den Erfolgsträger Wegovy in der Pipeline sieht. Allerdings bleibt das neue Medikament hinter der Konkurrenz von Eli Lilly zurück, dessen Produkt Zepbound eine nahezu 23-prozentige Gewichtsabnahme in Tests erwirkte. Für Novo-Nordisk-Anleger und Analysten ist dies ein weiterer Indikator dafür, dass die Vormachtstellung im Markt der Adipositas-Medikamente weiter in Frage steht.
Basierend auf einer umfangreichen Phase-III-Studie mit 3.400 Teilnehmern zeigte CagriSema ähnliche Nebenwirkungen wie bereits zugelassene GLP-1-Präparate von Novo. Rund 44% der Probanden, die Wegovy einnahmen, berichteten von Übelkeit, während 30% unter Erbrechen litten. CagriSema kombiniert wöchentlich verabreicht Semaglutid, den Wirkstoff von Wegovy, mit Cagrilintid, einem Peptid, das das Hungerfühl unterdrückt und den Blutzucker reguliert.
In einem hart umkämpften Markt sehen sich die Dänen mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Das vergangene Jahr brachte Novo Nordisk einen deutlichen Wettbewerbsdruck von Eli Lilly, deren Aktien sich ebenfalls als besonders robust erwiesen. Erst die Zukunft wird zeigen, ob Novo seine Wettbewerbsposition wieder stärken kann.