Für die Produzenten alkoholischer Getränke kam die Nachricht wie ein schwerer Kater am Morgen: Der oberste Gesundheitsbeamte der USA fordert, dass Alkoholprodukte mit Warnhinweisen versehen werden - ähnlich jenen auf Zigarettenverpackungen. In Reaktion auf diese Ankündigung erlitten internationale Alkoholriesen an der Börse deutliche Verluste. Die Aktien von Diageo mussten einen Wertverlust von 4% hinnehmen, während Pernod Ricard beinahe 3% an Wert einbüßte. Die Aktien von Molson Coors und Anheuser-Busch InBev gaben jeweils um 2% nach. Auch Brown-Forman und Constellation Brands sahen sich mit einem Rückgang von rund 1% konfrontiert. Gesundheitsbeamter Vivek Murthy veröffentlichte ein umfassendes Gutachten, das den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und einem erhöhten Krebsrisiko beleuchtet, und forderte die Einführung von spezifischen Warnhinweisen. Ähnliche Regelungen sind bereits in Südkorea in Kraft und sollen in Irland ab 2026 gelten. Besorgniserregend ist die Aussage des Gutachtens, dass jährlich fast 100.000 Krebsfälle und 20.000 Todesfälle in den USA mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht werden. Sieben Krebsarten werden genannt, unter anderem Brust-, Leber- und Darmkrebs. Yahoo Finance bat Molson Coors, Anheuser-Busch und Constellation Brands um Stellungnahme, erhielt jedoch keine Antwort. Mit dem bevorstehenden Machtwechsel im Weißen Haus bleibt die Frage, wie weitreichende Auswirkungen solche Warnhinweise auf die Branche haben werden, offen. Christopher Johnson, Analyst bei S&P Ratings, erklärt, dass die tatsächlichen Konsequenzen von der neuen Regierung abhängen könnten. Während bezüglich der Gesundheitsrisiken für Alkohol noch keine strukturellen Bedenken bestehen, kann eine Einführung der Warnhinweise langfristige Auswirkungen haben. Gleichzeitig versichert Berater Bump Williams den Herstellern Stabilität: Die Firmen hätten ihr Portfolio inzwischen weit diversifiziert und seien gut aufgestellt, um sich den neuen Verpackungsvorschriften anzupassen.