07. September, 2024

Pharma

DAK-Gesundheit meldet Anstieg von Abrechnungsbetrug: 17,66 Millionen Euro Schaden in zwei Jahren

DAK-Gesundheit meldet Anstieg von Abrechnungsbetrug: 17,66 Millionen Euro Schaden in zwei Jahren

Die Krankenkasse DAK-Gesundheit hat alarmierende Zahlen zu finanziellen Schäden durch Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen veröffentlicht. Zwischen 2022 und 2023 summierten sich die ungerechtfertigten Ausgaben auf beeindruckende 17,66 Millionen Euro. Zum Vergleich: In den Jahren 2020 und 2021 betrugen die Schäden „nur“ 12,1 Millionen Euro. Bemerkenswert ist, dass während der Corona-Krise bestimmte Prüfvorgaben ausgesetzt waren, was die Zahlen der Vorjahre relativiert.

Zu den betrügerischen Aktivitäten zählen unter anderem die Abrechnung nicht erbrachter Leistungen, gefälschte Rezepte sowie der Einsatz von Personal ohne entsprechende Qualifikation. Besonders betroffen waren Leistungen in der häuslichen Pflege, die mit 4,6 Millionen Euro zu Buche schlugen, sowie Arznei- und Verbandsmittel mit einem Schaden von 4,5 Millionen Euro. Diese Zahlen beinhalten auch noch nicht endgültig geklärte Fälle.

Erfolgversprechend ist jedoch die Rückgewinnung der verlorenen Gelder. So konnte die DAK im gleichen Zeitraum 12,5 Millionen Euro erfolgreich zurückholen. Wesentlich dazu beigetragen hat die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen gesetzlichen Krankenkassen, die zu einer besseren Verfolgung von Hinweisen auf mögliche Betrugsfälle führt.

„Nicht hinter jeder fehlerhaften Abrechnung steckt eine betrügerische Absicht,“ betont André Rutkis, Leiter der Stabsstelle Revision und Fehlverhaltensbekämpfung bei der DAK. „Es sind nur einige wenige Leistungserbringer, die durch Korruptionsversuche auffallen.“ Diese wenigen verursachten jedoch jährliche Schäden in Millionenhöhe.

Ein vielversprechender Ansatz zur Bekämpfung von Abrechnungsbetrug ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen fordert seit längerem dessen Integration, um Fehlverhalten besser aufdecken zu können. In den Jahren 2020 und 2021 belief sich der ermittelbare Schaden bei den Kassen insgesamt auf 132 Millionen Euro, von denen weniger als die Hälfte zurückgeholt werden konnte. Im selben Jahr lagen die gesamten Leistungsausgaben der Kassen bei beachtlichen 263 Milliarden Euro.