22. November, 2024

Healthcare

DAK-Chef Storm prangert Ungleichbehandlung an!

Andreas Storm kritisiert scharf die unzureichende finanzielle Unterstützung für Bürgergeldempfänger und fordert eine umfassende Reformierung des deutschen Gesundheits- und Pflegesystems.

DAK-Chef Storm prangert Ungleichbehandlung an!
Die Bundeszuschüsse decken nur ein Drittel der tatsächlichen Kosten für Bürgergeldempfänger in der GKV ab, was eine jährliche Finanzierungslücke von über neun Milliarden Euro aufreißt.

Finanzielle Kluft in der Gesundheitsversorgung

In einem explosiven Appell hat Andreas Storm, der Vorstandsvorsitzende der DAK-Gesundheit, eine grundlegende Neuausrichtung des deutschen Gesundheitswesens gefordert.

Mit Nachdruck wies er auf die dramatische Unterfinanzierung und die bevorstehenden demografischen Herausforderungen hin, die das System in den kommenden Jahrzehnten an seine Grenzen bringen werden.

Die finanziellen Zuschüsse des Bundes an die Krankenkassen für Bürgergeldempfänger decken laut Storm nur etwa ein Drittel der tatsächlichen Kosten ab.

Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, fordert eine dringende und tiefgreifende Reform des Gesundheitssystems, um finanzielle Nachhaltigkeit und gerechte Versorgung für alle zu gewährleisten.

Hierbei entstehe eine jährliche Finanzierungslücke von mehr als neun Milliarden Euro, ein Betrag, der die Solidität des gesamten Systems gefährdet.

Ungleichbehandlung von Versicherten

Eine besonders scharfe Kritik übt Storm an der unterschiedlichen Behandlung von gesetzlich und privat Versicherten im Rahmen des Bürgergeldes.

„Da zahlt der Staat das Dreieinhalbfache der Summe, die er an die GKV bezahlt. Wir haben hier ein gewaltiges Gerechtigkeitsproblem“, so der Vorstandschef

Während der Staat für privat Versicherte weit höhere Summen zahlt, werden die gesetzlichen Krankenkassen mit einer vergleichsweise geringeren Unterstützung abgespeist. Diese Diskrepanz beschreibt er als „sozialpolitischen Skandal erster Ordnung“.

Ruf nach einer Zeitenwende

Storm fordert eine „Zeitenwende“ in der Gesundheits- und Pflegepolitik, analog zu den politischen Forderungen in anderen Bereichen der Sicherheitspolitik.

Mit den bevorstehenden Babyboomer-Effekten steuert das Gesundheits- und Pflegesystem auf eine immense finanzielle Belastung zu, die eine umfassende Reform unausweichlich macht.

Es sei höchste Zeit für eine Transformation, die nicht nur die Finanzierung, sondern auch die Struktur und den Zugang zur Pflege umfasst.

Er sieht die Notwendigkeit, erheblich mehr Steuergelder in das Gesundheitssystem zu investieren, um es modern und zukunftsfähig zu gestalten.

Technologischer Fortschritt als Rettungsanker?

Mit Blick auf die nahe Zukunft verweist der DAK-Chef auf die Einführung der Elektronischen Patientenakte (EPA), die im nächsten Jahr kommen soll. Diese Innovation könne zu erheblichen Einsparungen führen und gleichzeitig die Qualität der Versorgung verbessern.

Es stehe ein „Quantensprung“ bevor, der die Effizienz im Gesundheitswesen signifikant steigern könnte.

Ein dringender Weckruf

Storms Ausführungen sind ein dringender Weckruf an Politik und Gesellschaft, das Ruder herumzureißen und die Weichen für eine nachhaltige Gesundheitspolitik zu stellen.

Die Zeit für halbherzige Lösungen sei vorbei. Eine tiefgreifende und wohlüberlegte Reform ist gefordert, um eine gerechte und zukunftssichere Gesundheitsversorgung für alle Bürger zu gewährleisten.