Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hat seine Umsatz- und Gewinnziele für das laufende Jahr nach unten korrigiert und damit am deutschen Aktienmarkt für Unruhe gesorgt. Der Aktienkurs rutschte auf den niedrigsten Stand seit Anfang Februar und notierte zuletzt fast 5 Prozent tiefer bei 34 Euro. Vom Rekordhoch Mitte März bei knapp 48 Euro haben die Papiere bereits nahezu 30 Prozent verloren. Die Abwärtskorrektur kommt nach einem enttäuschenden zweiten Quartal, das zur Revision der Jahresprognose führte. Daimler Truck verzeichnet sowohl beim Umsatz als auch bei der Profitmarge Rückgänge. Vorstandschef Martin Daum hatte bereits Mitte Juli auf die schwachen Quartalsergebnisse hingewiesen und die ursprünglichen Ziele auf den Prüfstand gestellt. Besonders in den Märkten Asien und Europa zeigt sich die Nachfrage für Schwerlast-Lkw des Weltmarktführers als schwach. Nick Housden, Analyst der Bank RBC, sieht in der Anpassung der Ziele eine notwendige und realistische Korrektur. Seiner Ansicht nach müsse das Management nun diese neuen, realistischeren Ziele auch erreichen. Trotz der negativen Kursentwicklung bleibt Daimler Truck laut Housden der Favorit in der Branche, gestützt durch eine starke Marktposition in Nordamerika und eine vergleichsweise niedrige Bewertung der Aktien. Zusätzlichen Druck auf die Aktie erzeugte in der vergangenen Woche der US-Wettbewerber Paccar, der die Absatzprognosen für die USA und Kanada nach unten angepasst hatte. Dies führte zu erheblichen Kursverlusten bei Paccar und zog auch Daimler Truck in Mitleidenschaft. Die Aktie fiel erstmals seit Jahresbeginn nachhaltig unter die 200-Tage-Durchschnittslinie, ein wichtiger Indikator für den längerfristigen Trend.