Ein Hacker-Drama macht Schlagzeilen, nachdem Ilya Lichtenstein zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Der 35-jährige Amerikaner, der ursprünglich aus Russland stammt, war verantwortlich für einen der größten Angriffe auf eine Kryptowährungsbörse aller Zeiten. Er hatte 2016 rund 119.754 Bitcoin von Bitfinex in Hong Kong gestohlen, was heute einem Wert von über 11 Milliarden Dollar entspricht.
In einem sorgfältig geplanten Coup hackte sich Lichtenstein in das Netzwerk von Bitfinex und wusch die Erlöse zusammen mit seiner Ehefrau Heather Morgan. US-Bezirksrichterin Colleen Kollar-Kotelly verurteilte die Tat als gut durchdacht und keinesfalls aus einer Laune heraus verübt. Sie betonte die Wichtigkeit, klarzustellen, dass solche Verbrechen nicht ungestraft bleiben dürfen.
Lichtenstein, der bereits zwei Jahre und neun Monate in Untersuchungshaft verbracht hat, zeigte Reue und erklärte, er habe seine Talente verschwendet und hoffe auf eine zweite Chance, um zukünftig Cyberkriminalität zu bekämpfen. Der Hacker und Unternehmer hofft nach seiner Entlassung, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten zu können.
Auch die Rolle seiner Frau Heather Morgan ist nicht unbemerkt geblieben, deren Urteil noch aussteht. Lichtenstein bat die Richterin, seine Frau zu verschonen und übernahm die volle Verantwortung für ihr Mitwirken beim Verbrechen.
Zum Zeitpunkt des Angriffs entsprachen die gestohlenen Bitcoin einem Wert von etwa 71 Millionen Dollar, und Lichtenstein begann einige Monate später damit, die Spur des Geldes durch komplexe Transaktionen zu verschleiern. Zusammen mit Morgan, die als Razzlekhan bekannte Performerin, setzte er alles daran, die Herkunft der Gelder zu verschleiern.
Bitfinex erlitt durch den Diebstahl einen finanziellen und rufschädigenden Rückschlag, wie der Anwalt des Unternehmens, Barry Berke, darlegte. Mit 36 Prozent der damaligen Vermögenswerte betroffen, musste Bitfinex schnell und entschlossen handeln, um die Verluste auf die Firma und ihre Aktionäre zu beschränken.
Die Staatsanwaltschaft beantragte für Lichtenstein die nun verhängte fünfjährige Haftstrafe und für Morgan eine Gefängnisstrafe von 18 Monaten.