27. September, 2024

Technologie

Cyberattack auf britische Bahnhöfe: Cybersecurity unter Druck

Cyberattack auf britische Bahnhöfe: Cybersecurity unter Druck

Am Mittwoch wurden britische Behörden mit einem Cyberangriff konfrontiert, der eine islamfeindliche Botschaft über ein öffentliches Wi-Fi-System verbreitete, das mehr als ein Dutzend Bahnhöfe im ganzen Land bedient. Pendler, die sich an Bahnhöfen von Network Rail, dem nationalen britischen Bahnbetreiber, in das Internet einwählen wollten, stießen dabei auf 'Islamophobic messaging', so die britische Transportpolizei, die für die Sicherheit im Bahnbereich verantwortlich ist. Die Polizei erhielt kurz nach 17 Uhr Ortszeit Meldungen über den Angriff und leitet seitdem die Untersuchungen zu dem Vorfall. Network Rail erklärte, dass der Dienst sofort abgeschaltet wurde und bis zum Abschluss der Sicherheitsüberprüfungen deaktiviert bleibe. Das Problem trat an 19 Bahnhöfen in ganz Großbritannien auf, darunter bedeutende Knotenpunkte in London, Edinburgh, Glasgow, Bristol und anderen Städten, wie ein Sprecher von Network Rail in einer Erklärung mitteilte. Pendler, die versuchten, sich über das 'Click-and-connect' Service auf das Wi-Fi-Netzwerk einzuwählen, wurden mit einer Webseite konfrontiert, die die Botschaft 'We love you, Europe' sowie Informationen zu Terroranschlägen in Europa zeigte, berichtete das Manchester Evening News. Das Wi-Fi-System sammelte laut Network Rail keine persönlichen Daten und wurde von einem Drittanbieter betrieben, der Technologie- und Kommunikationsfirma Telent. Telent verwies am Donnerstag auf Global Reach, den Betreiber der Landing-Page des Wi-Fi-Dienstes. Telent erklärte, dass eine 'unautorisierte Änderung von einem legitimen Global Reach-Administratorkonto' vorgenommen worden sei. Die britische Transportpolizei behandelt den Vorfall als strafrechtlichen Fall, erklärte Telent. Es seien jedoch keine persönlichen Daten betroffen gewesen. Aus Vorsichtsgründen habe Telent vorübergehend die Nutzung aller Global Reach-Dienste ausgesetzt, um sicherzustellen, dass keine anderen Kunden betroffen seien. Global Reach reagierte am Donnerstag nicht sofort auf Anfragen zur Stellungnahme. Die britischen Kriminal- und Cybersicherheitsbehörden unterstützen die Ermittlungen, erklärte die Transportpolizei am Donnerstag. Diese Störung folgt auf einen weiteren 'Cybersecurity-Vorfall' am 1. September, bei dem Transport for London, die Behörde für öffentliche Verkehrsmittel der Stadt, Ziel eines Angriffs war. Hacker hatten dabei Zugang zu den Kontaktdaten der Kunden der Behörde und möglicherweise zu Bankkonteninformationen einiger Pendler erhalten. Der Cyberangriff beeinträchtigte auch die Online-Übertragung von Live-Zugfahrplänen und Zahlungssystemen. Im Rahmen der Ermittlungen zu diesem Angriff wurde ein 17-Jähriger in Walsall, einer Stadt in der englischen Grafschaft West Midlands, festgenommen, wie die Cyberkriminalitätsbehörden diesen Monat mitteilten.