Cyberangriffe bleiben laut Allianz weltweit die größte Sorge für Unternehmen. Dies geht aus dem aktuellen "Risikobarometer" des Industrie- und Firmenversicherers hervor. Auf dem zweiten Platz folgen Betriebsunterbrechungen, da Hackerangriffe mit Erpressungssoftware den Betrieb häufig lahmlegen. Der Bericht wurde gestern in München veröffentlicht.
In diesem Jahr sind Naturkatastrophen auf Platz drei gelandet und haben somit an Bedeutung gewonnen. Im vergangenen Jahr rangierten sie noch auf Platz sechs. Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung von 3069 Managern und Experten aus 92 Ländern.
Besonders besorgniserregend ist, dass kriminelle Hacker Künstliche Intelligenz (KI) für ihre Angriffe nutzen. Seit dem öffentlichen Start von ChatGTP im Herbst 2022 machen sich Cyberkriminelle die von KI getriebenen Sprachmodelle zunutze. Diese Anwendungen ermöglichen größere und schnellere Angriffe mit Erpressungssoftware, die Programmierung neuer Schadsoftware sowie weniger leicht erkennbare Phishing-Mails und Fälschungen. Die Autoren des "Risikobarometers" gehen davon aus, dass die Welle der Cyberkriminalität auch im Jahr 2024 anhalten wird.
In Deutschland gibt es jedoch eine Abweichung vom internationalen Stimmungsbild. Dort landeten Gesetzes- und Vorschriftenänderungen auf dem dritten Platz in der Rangliste der größten Sorgen von Managern und Fachleuten. Außerdem sind politische Risiken und Gewalt neu in den Top Ten der Risiken in Deutschland.
Das "Risikobarometer" zeigt deutlich, dass Unternehmen weltweit verstärkt Maßnahmen ergreifen müssen, um sich vor Cyberangriffen zu schützen. Die steigende Zahl von Ransomware-Angriffen im Jahr 2023 verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation. Unternehmen sollten sich sowohl technisch als auch organisatorisch darauf vorbereiten, um potenzielle Schäden zu minimieren.