Der führende US-amerikanische Gesundheitskonzern CVS Health hat seine Führungsriege erweitert und vier neue Mitglieder in den Vorstand aufgenommen, nachdem kürzlich ein umfassender Führungswechsel stattfand. Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem aktivistischen Hedgefonds Glenview Capital Management stieg die Anzahl der Vorstandsmitglieder von 12 auf 16 an. Glenview-CEO Larry Robbins gehört nun zu den vier neuen Gesichtern im Board. Diese strategische Entscheidung verdeutlicht, dass der aktuelle Führungswechsel bei CVS und insbesondere in der problematischen Krankenversicherungsabteilung, Aetna, nicht ausgereicht hat, um den Druck der Investoren zu mindern. Seit Jahresbeginn hat sich der Aktienkurs von CVS um 27 Prozent verringert, was insbesondere Glenview samt anderen aktiven Hedgefonds wie Sachem Head und Third Point unter der Leitung von Dan Loeb angelockt hat. Glenview hält mit einem Investment von 635 Millionen Dollar den größten Anteil, gleichbedeutend mit einem Prozent der Gesamtaktien. Laut Roger Farah, dem amtierenden Vorsitzenden von CVS, strebt das Unternehmen eine gesteigerte Wertschöpfung für alle Interessengruppen durch engere Zusammenarbeit mit ihrem neuen Partner Glenview an. Glenview setzt auf mehr Stabilität und will der ständigen Fluktuation in der Führungsetage ein Ende bereiten. Die Nachricht über die Board-Erweiterung sorgte für einen Anstieg der CVS-Aktien um 4,2 Prozent während des morgendlichen Handels in New York. Mit dieser Maßnahme wird wahrscheinlich eine öffentliche Auseinandersetzung vermieden, die Glenview in Erwägung zog, bevor die Einigung erzielt wurde. Der Einzelhandels-Apothekenmarkt in den USA, zu dem auch Unternehmen wie Walgreens Boots Alliance und das inzwischen bankrotte Rite Aid gehören, hat in den letzten Jahren unter Überexpansion gelitten. CVS versucht schon länger, sich als umfassender Gesundheitskonzern zu positionieren, was durch die Übernahme von Aetna im Jahr 2017 und den Erwerb von Signify Health und Oak Street ergänzt wurde. Trotz dieser Bestrebungen belasten hohe medizinische Kosten im Medicare-Geschäft, insbesondere bei der Versicherung von über 65-Jährigen, die finanzielle Leistungsfähigkeit von Aetna weiterhin stark. CVS hat es versäumt, die Gewinnprognosen zu erfüllen und prüfte sogar die Aufspaltung seines Einzelhandels-, Krankenversicherungs- und Apothekenmanagementgeschäfts. Nachdem David Joyner im Oktober das Amt des CEO von Karen Lynch übernommen hat, plant er, Aetna durch 'harte Entscheidungen' auf den Weg zu einer mehrjährigen Erholung zu führen. Die heutige Ankündigung könnte helfen, die Herausforderungen bei Aetna zu bewältigen, wo jüngst die Qualitätsbewertung der Medicare-Pläne gesenkt wurde. Analysten wie Elizabeth Anderson von Evercore sehen in der Board-Erweiterung einen positiven Impuls für die strategische Ausrichtung von CVS.