04. Januar, 2025

Wirtschaft

Cum-Ex-Skandal: Alte Tricks in neuem Gewand

Cum-Ex-Skandal: Alte Tricks in neuem Gewand

Der Schatten des Cum-Ex-Skandals belagert weiterhin die Finanzwelt. Anne Brorhilker, einst als Chefermittlerin der Cum-Ex-Untersuchungen bekannt, ist überzeugt, dass Steuerbetrug durch undurchsichtige Aktiengeschäfte noch immer präsent ist. "Cum-Ex läuft weiter - auch lange nach der Gesetzesänderung von 2012", bemerkte die heutige Geschäftsführerin der Bürgerbewegung Finanzwende gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Cum-Ex-Deals, die zwischen 2006 und 2011 ihre Blütezeit erlebten, gelten als bedeutender Steuerbetrug in Deutschland. hierbei manipulierten Banken und Investoren Aktiengeschäfte rund um den Dividendenstichtag und erhielten zu Unrecht Steuererstattungen. Der finanzielle Schaden für den Staat belief sich auf geschätzte zehn Milliarden Euro, bis ein Gesetz 2012 diesen Praktiken Einhalt gebieten sollte.

Anne Brorhilker betont jedoch, dass die eingeschleusten Machenschaften weitergehen. Sie verweist auf eine mutmaßlich kriminelle Stiftung aus dem Jahr 2016, die für Cum-Ex-Deals genutzt wurde. Sie schätzt, dass trotz gesetzlicher Änderungen diese und verwandte Cum-Cum-Deals weiterhin realisiert werden. „Es heißt, die Geschäfte seien technisch unmöglich geworden“, sagte sie zuversichtlich, während sie offenbarte, dass Täter europäische Märkte mit variierenden gesetzlichen Regelungen erschlossen haben.

Derweil bleibt das Risiko für Banken, bei solchen Machenschaften entdeckt zu werden, als gering eingeschätzt. „Die Banken wissen: Keiner kann es uns beweisen. Wir haben ein Kontrolldefizit, egal, welche Regeln wir aufstellen“, so Brorhilker. Die Finanzwelt muss wachsam bleiben und sich den Herausforderungen stellen, um unangreifbare Regelungen zu etablieren.