28. Oktober, 2024

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Cum-Ex-Prozess in München: Ehemalige Fondsmanager im Visier der Justiz

Cum-Ex-Prozess in München: Ehemalige Fondsmanager im Visier der Justiz

Ab dem 7. November stehen zwei frühere Fondsmanager im Rampenlicht eines bedeutenden Steuerprozesses vor dem Landgericht München. Der Vorwurf der Steuerhinterziehung beläuft sich auf beeindruckende 343 Millionen Euro, und die zuständige Wirtschaftsstrafkammer hat beschlossen, die Anklage unverändert zur Verhandlung zuzulassen.

Im Zentrum der Anklage stehen die umstrittenen Cum-ex-Geschäfte der Jahre 2009 und 2010. Hierbei nutzten die beiden Manager ein Steuertrick-System, bei dem Aktien mit (cum) und ohne (ex) Dividendenanspruch gehandelt wurden, um Steuererstattungen zu erlangen, die nie gezahlt wurden. Dieses komplexe System brachte den Angeklagten Thomas U. und Götz K., die leitende Positionen in einer Münchner Firmengruppe innehatten, den saftigen Vorwurf ein, riesige Mengen deutscher Aktien – gut 900 Millionen Stück – für ihre Geschäfte verwendet zu haben.

Die Operationen wurden durch Finanzmittel von Investoren und Banken unterstützt und sicherten jedem der beiden Beteiligten laut Anklage eine satte Summe von 16 Millionen Euro aus den illegalen Erträgen. Die Ermittlungen waren höchst komplex und resultierten in 229 Aktenbänden. Glücklicherweise wurde der Großteil der fehlgeleiteten Steuergelder inzwischen zurückgegeben, und das Steuerschlupfloch selbst wurde bereits 2012 geschlossen. Die Verhandlung, die unter der Leitung von Richterin Andrea Wagner steht, soll neun intensive Tage bis zum 19. Dezember dauern.