Der Ticketvermarkter CTS Eventim kann aufgrund zahlreicher Großveranstaltungen und einer höheren Nachfrage nach Tickets in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 einen kräftigen Anstieg des Umsatzes und operativen Gewinns verzeichnen. Allerdings fiel das Wachstum im dritten Quartal deutlich geringer aus. Zudem profitierte das Unternehmen von einer Sonderzahlung. An der Börse wurden die vorgelegten Zahlen jedoch skeptisch aufgenommen: Die Aktie verlor im frühen Handel am Donnerstag rund drei Prozent. Die Analystin Karin So von JPMorgan bemängelte, dass der Ausblick für das laufende Jahr trotz solider Zahlen nicht angehoben wurde.
Seit Jahresbeginn verzeichnet CTS Eventim lediglich einen geringen Anstieg. Allerdings können sich diejenigen freuen, die vor fünf Jahren CTS-Eventim-Aktien erworben haben, über einen Wertzuwachs im Depot von fast 80 Prozent.
Der Erlös von CTS Eventim stieg in den drei Monaten von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf etwa 730 Millionen Euro, wie das MDax-Unternehmen am Donnerstag in München bekannt gab. Dies ist jedoch deutlich geringer als die Wachstumsrate, die CTS Eventim für die ersten neun Monate verkündete: Hier erhöhte sich der Umsatz um rund 23 Prozent. In diesem längeren Zeitraum sind jedoch auch Vorverkäufe von besonders begehrten Veranstaltungen wie der lang erwarteten 'The Eras Tour' der US-Sängerin Taylor Swift und den Auftritten von Paul McCartney enthalten, die beide im kommenden Jahr stattfinden werden.
Im dritten Quartal stieg das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) jedoch deutlich um fast 30 Prozent auf 172,5 Millionen Euro. In diesem Betrag sind jedoch auch Entschädigungszahlungen des Bundes für die geplatzte Pkw-Maut an AutoTicket enthalten, ein Gemeinschaftsunternehmen von CTS Eventim und dem österreichischen Maut-Spezialisten Kapsch. Nach Abzug aller Kosten blieben den Aktionären des Konzerns gut 120 Millionen Euro, verglichen mit knapp 65 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Der Konzern bekräftigte die im Oktober angehobene Jahresprognose. Demnach erwartet der Vorstand einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro und ein bereinigtes operatives Ergebnis von deutlich über 400 Millionen Euro. Die vielen geplanten Konzerte und Veranstaltungen zum Jahresende sollen ebenfalls dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen.