Markus Söder, Vorstandsvorsitzender der CSU, hat die Ursachen für den Stimmenverlust der Union bei der kürzlich abgehaltenen Bundestagswahl kritisch beleuchtet. Seiner Meinung nach hat die mangelnde Abgrenzung zu den Grünen in einigen CDU-geführten Bundesländern zu einer spürbaren Schwächung der Wahlergebnisse geführt. Der bayerische Ministerpräsident hob hervor, dass es 'ein bisschen besser' hätte laufen können, wäre die interne Debatte um eine potenzielle schwarz-grüne Koalition anders gehandhabt worden.
Söder kritisierte insbesondere das beharrliche Festhalten einiger Bundesländer innerhalb der CDU an der Idee, dass eine Zusammenarbeit mit den Grünen ideal sei. Dies habe viele Wähler verunsichert, so seine Einschätzung. Während Söder CDU-Chef Friedrich Merz aus seiner Kritik explizit ausklammerte, verzichtete er darauf, konkrete Namen zu nennen. Dennoch schien die Kritik unter anderem an CDU-Ministerpräsidenten wie Hendrik Wüst aus Nordrhein-Westfalen und Daniel Günther aus Schleswig-Holstein adressiert zu sein, die aktuell in Koalitionen mit den Grünen regieren.
Ein weiterer Punkt von Söders Analyse betrifft das nach wie vor schwache Vertrauen der Bevölkerung in die von der Union während des Wahlkampfs propagierte Migrationspolitik. Die Vergangenheit, insbesondere die Asylpolitik unter der Regentschaft von Angela Merkel in den Jahren 2015 und 2016, hinterlasse einen 'Rucksack an schlechten Erinnerungen', der noch immer nachwirke. Diese offenen Fragen kosteten die Union wichtige Prozentpunkte bei der Wahl, so Söder.