Die französische Bank Credit Agricole hat mit ihren Quartalszahlen für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Trotz eines leichten Rückgangs des Reingewinns um 4,7% auf 1,67 Milliarden Euro von Juli bis September, übertraf die Bank die Analystenerwartungen, die bei 1,58 Milliarden Euro lagen. Diese Leistung ist in erster Linie dem florierenden Investmentbanking-Sektor zu verdanken, welcher die schwächelnden Einzelhandelssegmente der Bank kompensierte. Besonders herausragend zeigte sich die Unternehmens- und Investmentbank (CIB) von Credit Agricole, deren Umsatz mit 1,53 Milliarden Euro um bemerkenswerte 8,2% stieg und damit sowohl eigene Prognosen als auch die Wachstumsraten der Wettbewerber Societe Generale mit 4,9% und BNP Paribas mit 9% in den Schatten stellte. Die global aktiven Kapitalmärkte erwiesen sich als treibende Kraft hinter dem Anstieg, da sie zu einer verstärkten Handelsaktivität und höheren Unternehmensfinanzierungen führten. Beim Handel mit festen Zinssätzen, Währungen und Rohstoffen verzeichnete die Bank ein Wachstum von 6,2%, was knapp hinter BNP Paribas mit 12% liegt, jedoch über den 6,1% von Societe Generale. Trotz der Herausforderungen im Bereich der Devisen und linearen Aktivitäten, erweist sich die Bank als dynamisch, insbesondere bei Themen wie Verbriefungen und Anleiheemissionen. Insgesamt fiel das Gesamteinkommen der Bank mit 6,49 Milliarden Euro geringer aus als erwartet, da die Einnahmen aus dem französischen und italienischen Einzelhandel zurückgingen. Dennoch ist Credit Agricole mit Blick auf seine Risikovorsorge für Kredite mit 433 Millionen Euro deutlich unterhalb der Analystenschätzungen geblieben. Zudem ist die Bank zuversichtlich, ihre finanziellen Zielsetzungen für 2025 bereits ein Jahr früher zu erreichen. Auch die geplante Kooperation mit dem Zahlungsdienstleister Worldline, trotz der jüngsten personellen Veränderungen, bleibt auf Kurs.