14. März, 2025

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Corona-Laborhypothese: Brisante BND-Erkenntnisse blieben unter Verschluss

Bereits 2020 ging der BND mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Laborunfall als Ursprung der Corona-Pandemie aus. Doch die deutsche Regierung hielt die Informationen zurück.

Corona-Laborhypothese: Brisante BND-Erkenntnisse blieben unter Verschluss
Der BND kam bereits 2020 zu der Einschätzung, dass das Coronavirus mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einem Laborunfall in Wuhan stammt. Die Informationen wurden jedoch unter Verschluss gehalten.

Geheimdienstliche Hinweise auf Laborunfall

Neue Enthüllungen werfen brisante Fragen auf: Der Bundesnachrichtendienst (BND) stufte bereits im Jahr 2020 die Wahrscheinlichkeit eines Laborunfalls als Ursache der Corona-Pandemie auf 80 bis 95 Prozent ein.

Diese Einschätzung basierte auf nachrichtendienstlichen Erkenntnissen, darunter abgefangene Daten chinesischer Forschungseinrichtungen und Hinweise auf unsichere Experimente im Wuhan-Institut für Virologie.

Die Analyse erfolgte unter dem Codenamen „Saaremaa“. Besonders riskante „Gain of Function“-Experimente, bei denen Viren gezielt verändert werden, sollen demnach eine Rolle gespielt haben. Zudem dokumentierten die Geheimdienste Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften in chinesischen Laboren.

Bundesregierung hielt Informationen zurück

Obwohl BND-Präsident Bruno Kahl bereits unter Angela Merkel das Kanzleramt über die Erkenntnisse informierte, blieb die Öffentlichkeit ahnungslos.

Auch nach dem Regierungswechsel zu Olaf Scholz änderte sich daran nichts: Weder das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages noch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden unterrichtet.

Ende 2023 entschied die Bundesregierung schließlich, die BND-Erkenntnisse von externen Wissenschaftlern überprüfen zu lassen – darunter Virologe Christian Drosten und RKI-Präsident Lars Schade.

Verschwiegene Erkenntnisse – Trotz einer Labor-These mit 80–95 % Wahrscheinlichkeit informierte die Bundesregierung weder den Bundestag noch die WHO über die brisanten BND-Erkenntnisse.

Ein abschließendes Ergebnis steht jedoch aus. Drosten selbst hatte die Laborthese lange als „Verschwörungstheorie“ bezeichnet, räumte später aber ein, dass in Wuhan riskante Experimente durchgeführt wurden.

Politische Brisanz und internationale Verflechtungen

Die Enthüllungen könnten weitreichende Konsequenzen haben. Während die USA ihre Einschätzung zur Virus-Herkunft im Januar 2024 überraschend änderten und nun mit „geringer Überzeugung“ von einem Laborunfall ausgehen, blockiert China weiterhin Untersuchungen der WHO.

Die Zurückhaltung der deutschen Regierung wirft Fragen auf: Warum wurden die Hinweise des BND nicht transparenter behandelt? Wurde die politische Debatte bewusst gesteuert? Und welche Folgen hat die Geheimhaltung für das Vertrauen in staatliche Institutionen? Die Aufarbeitung dieser Fragen könnte weit über Deutschland hinaus Wellen schlagen.

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