Der Markt für chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) in den sieben wichtigsten Märkten (USA, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien und Japan) steht vor einem beeindruckenden Wachstum: Von derzeit 11,5 Mrd. USD im Jahr 2023 auf prognostizierte 30,8 Mrd. USD bis 2033. Ein entscheidender Motor dieser Entwicklung sind die jüngsten Zulassungen neuer Medikamente wie des von Sanofi und Regeneron entwickelten Dupixent. Dieses Medikament erhielt im Juli 2024 die Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur und wird im September 2024 von der US-amerikanischen Food and Drug Administration erwartet.
Dupixent, ein monoklonaler Antikörper, der auf die Interleukine IL-4 und IL-13 abzielt, hat sich in klinischen Studien als wirksam in der Reduktion von Exazerbationen erwiesen. Dies könnte die Langzeittherapie von COPD-Patienten revolutionieren, zumal das Medikament nur alle zwei Wochen verabreicht werden muss – eine erhebliche Verbesserung gegenüber der täglichen Inhalationstherapie, die oft Probleme mit der Patienten-Compliance aufweist. Prognosen von GlobalData sehen den Umsatz von Dupixent im COPD-Bereich bei beeindruckenden 6,57 Mrd. USD in den kommenden zehn Jahren.
Die Pipeline an fortgeschrittenen COPD-Therapien verspricht weitere innovative Ansätze, insbesondere im Bereich der Biologika. So befinden sich unter anderem AstraZenecas Fasenra und GSKs Nucala in vielversprechenden Entwicklungsstadien. Beide richten sich gegen die Typ-2-Inflammation und könnten ähnlich wie bei ihrer Anwendung in der Asthmatherapie auch bei COPD-Patienten von Nutzen sein. Diese neue Generation von Biologika verspricht, durch Moleküle wie das in Tests befindliche Itepekimab, ehemals Rauchern gezielt zu helfen.
Auch bei den etablierten Therapien zeichnen sich Wachstumschancen ab. GSKs Trelegy Ellipta, ein führendes Produkt auf dem Markt, könnte bis 2033 Umsätze von 2,16 Mrd. USD erreichen. Maßgeblich hierfür sind die jüngsten Anpassungen der Behandlungsrichtlinien durch das Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease-Komitee. Die Einführung von Kombinationspräparaten aus inhalierbaren Kortikosteroiden, langwirkenden Beta-2-Agonisten und muskarinischen Antagonisten könnte zu einer breiteren Anwendung führen, während die einfache ICS/LABA-Kombination in der Therapie zurückgedrängt wird.
Dennoch könnten Herausforderungen wie Patentabläufe und regulatorische Preisdeckel, etwa der 35-Dollar-Preisdeckel für Inhalatoren in den USA, das Marktwachstum bremsen. Trotzdem sind die Erwartungen groß, dass neue Biologika mit innovativen Wirkmechanismen und niedriger Verabreichungsfrequenz das Wachstum im COPD-Bereich weiter anheizen werden.