Die diesjährige COP29-Klimakonferenz in Baku startete unter ungewöhnlich angespannten Bedingungen. Gastgeber Aserbaidschan geriet wegen der Organisation in die Kritik, und eine umstrittene Agenda führte zu erhitzten Gemütern unter den Delegierten. Hinzu kam die Nachricht von der Wiederwahl Donald Trumps, der den Klimawandel regelmäßig als "Scherz" abtut, sowie der Rückzug der argentinischen Delegation unter Javier Milei – ein Hinweis auf mögliche Veränderungen im globalen Klimaabkommen. Trotz dieser Widrigkeiten zeigte sich das Treffen letztlich als Erfolg für den noch immer funktionsfähigen Multilateralismus. In kontrovers geführten Verhandlungen, die über die geplante Zeit hinausgingen, konnten Delegierte aus fast 200 Ländern eine Vereinbarung über einen globalen Finanzierungsdeal erzielen, der ärmere Nationen bei der Bewältigung des Klimawandels unterstützen soll. Der Vertrag verpflichtet reiche Länder, die Mittel für Entwicklungsländer bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden US-Dollar jährlich zu verdreifachen. Dies bleibt jedoch deutlich unter der angestrebten Summe von 1,3 Billionen US-Dollar. Klimaschützer kritisierten das Ergebnis scharf, während Länder wie Indien es als unzureichend verurteilten. Dennoch stimmte eine breite Mehrheit der Entwicklungsländer zu, reflektierend auf die politischen Realitäten und die begrenzten finanziellen Spielräume der führenden Industriestaaten. Ein Lichtblick ist, dass der Baku-Vertrag die Diskussion über Finanzreformen anheizte, die den Einsatz privater Klimafinanzierung fördern sollen. Entwicklungsbanken, darunter die Weltbank, arbeiten bereits an Maßnahmen gegen Investitionshindernisse wie Währungsrisiken und regulatorische Unsicherheiten. Die Suche nach neuen Finanzierungsquellen, etwa durch CO2-Abgaben auf internationalen Transport, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Angesichts der bevorstehenden COP30 in Brasilien fordern klimasensible Regierungen eine stärkere Koordination der Länder, die bereits CO2-Preismechanismen unterstützen. Diese Maßnahmen sind angesichts der langwierigen globalen Untätigkeit in der Klimapolitik dringend erforderlich.