13. November, 2024

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Continental trotzt Automobilbranche: Optimistische Prognosen beflügeln Aktienkurs

Continental trotzt Automobilbranche: Optimistische Prognosen beflügeln Aktienkurs

Die Aktien des Automobilzulieferers und Reifenherstellers Continental haben sich zum Wochenstart eindrucksvoll präsentiert und der allgemein trüben Stimmung in der europäischen Automobilbranche getrotzt. Nach den überraschend positiven Quartalszahlen schossen die Papiere an der Börse zu Handelsbeginn um 9,3 Prozent auf 61,74 Euro nach oben, was den höchsten Stand seit Ende Oktober markierte. Bis zur Mittagszeit konnten die Anteilsscheine noch gut 7 Prozent zulegen und führten damit den deutschen Leitindex Dax an, der sich um 1,3 Prozent verbesserte.

Continental profitierte von erfolgreichen Kostensenkungsmaßnahmen, insbesondere durch einen Stellenabbau im Bereich Autozulieferung, sowie von Preiserhöhungen. Auch das Reifengeschäft läuft weiterhin äußerst erfolgreich. Analysten äußerten sich positiv über die Entwicklungen, so bezeichnete UBS-Experte David Lesne den Konzern als branchenführend im Autozuliefer- und Reifenbereich. Die Markterwartungen könnten im einstelligen Bereich noch weiter steigen.

Stifel-Analyst Alexander Wahl nannte die bestätigte Jahresprognose für den Automotive-Bereich eine "große positive Überraschung" und erwartet eine starke Marge im vierten Quartal. Harry Martin von Bernstein Research betonte die Stärke von Continentals Reifengeschäft, welches insbesondere durch den Absatz von Winterreifen einen Schub erhalten hat. Pläne zur Produktionserweiterung in Thailand stehen ebenfalls im Raum.

Ähnliche Erfolge kann auch der Konkurrent Bridgestone verzeichnen, der im dritten Quartal mit einem stabilen Volumen und Stärken in margenstarken Segmenten wie Spezialreifen überraschte. Die Ankündigung von Continental, bis Ende nächsten Jahres die Autozulieferung abzuspalten, fand ebenfalls Aufmerksamkeit. Vorstandschef Nikolai Setzer plant umfangreiche Maßnahmen, um diese Sparte profitabler zu machen.

Insgesamt leidet die Branche unter hoher Kostenbelastung durch die Elektromobilitätswende und einem schwächelnden China-Geschäft sowie möglichen US-Strafzöllen, was kürzlich den europäischen Branchenindex auf den tiefsten Stand seit Dezember 2022 gedrückt hatte. Dennoch haben die Conti-Aktien durch den jüngsten Kurssprung ein deutlich verbessertes charttechnisches Bild und notieren nun über den 21- und 50-Tage-Durchschnittslinien, mit dem nächsten Widerstand in der Nähe der 200-Tage-Linie.