03. Oktober, 2024

Wirtschaft

Containerstau an US-amerikanischen Häfen spitzt sich zu: Ein Blick auf den Hafenarbeiterstreik

Containerstau an US-amerikanischen Häfen spitzt sich zu: Ein Blick auf den Hafenarbeiterstreik

Der größte Hafenarbeiterstreik in den USA seit fast 50 Jahren sorgt weiterhin für lange Schlangen von Containerschiffen vor den bedeutendsten Häfen an der Ost- und Golfküste. Seit inzwischen drei Tagen legen Tausende von Arbeitern des International Longshoremen's Association (ILA) den Hafenbetrieb lahm, während die angestauten Schiffe darauf warten, ihre Waren, vom Bananen bis zu Autoteilen, zu entladen.

Bislang sind keine neuen Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der United States Maritime Alliance (USMX) geplant, obwohl die Hafeneigentümer - unter massivem Druck der US-Regierung - signalisiert haben, dass sie zu Gesprächen bereit sind. Everstream Analytics berichtet, dass aktuell mindestens 45 Schiffe vor den betroffenen Häfen ankern, verglichen mit nur drei Schiffen vor Streikbeginn. Diese Zahl könnte sich bis zum Ende der Woche noch verdoppeln und die resultierenden Staus könnten Wochen, wenn nicht Monate anhalten.

Eine mögliche Umgehung der überlasteten Häfen wäre die Nutzung der Westküstenhäfen, was jedoch eine kostspielige und zeitaufwändige Reise durch den Panamakanal bedeuten würde. Die ILA, die sich seit Dienstag im Streik befindet, fordert nicht nur Gehaltserhöhungen, sondern auch einen Stopp der Hafenautomatisierung, die ihrer Meinung nach Arbeitsplätze gefährden könnte. Die USMX hatte eine Gehaltserhöhung von 50 % angeboten, was als unzureichend eingestuft wurde.

Die Biden-Regierung zeigt sich solidarisch mit der Gewerkschaft und fordert die Hafenbetreiber auf, ihr Angebot zu erhöhen. Während Ökonomen davon ausgehen, dass die Hafenblockaden kurzfristig nicht zu Preissteigerungen führen, könnte eine langanhaltende Streikphase insbesondere die Lebensmittelpreise beeinflussen.

Zusätzlich zu den ökonomischen Spannungen haben der Nationale Handelsverband und weitere 272 Wirtschaftsverbände die Regierung zur Intervention aufgefordert, um den "verheerenden wirtschaftlichen Folgen" des Streiks entgegenzuwirken. Die Biden-Administration hat jedoch verdeutlicht, keine Bundesbefugnisse zur Beendigung des Streiks einzusetzen.