Die Wall Street war sich weitgehend einig, dass Constellation Energy im vergangenen Quartal einen Gewinn von 2,64 USD pro Aktie bei einem Umsatz von 5,7 Milliarden USD erreichen würde, bereinigt um einmalige Effekte. Tatsächlich jedoch übertraf das Unternehmen die Erwartungen mit Gewinnen von 2,74 USD pro Aktie und einem Umsatz von über 6,5 Milliarden USD.
Noch beeindruckender wird das Bild, wenn man die gemäß den allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP) berechneten Gewinne betrachtet, die bei 3,82 USD pro Aktie liegen. Dies entspricht einer beeindruckenden Steigerung von 69 % im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres, selbst wenn man berücksichtigt, dass der Umsatz im gleichen Zeitraum lediglich um 7 % zulegte.
Ein entscheidendes Ereignis war die kürzliche Ankündigung von Constellation, die Unit 1 des Kernkraftwerks Three Mile Island neu zu starten, um Microsofts KI-Rechenzentren über einen Vertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren mit Strom zu versorgen. Doch genau diese Vereinbarung scheint heute den Kurs der Constellation-Aktie zu belasten.
Berichten zufolge hat die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) nun einen Antrag von Talen Energy abgelehnt, der darauf abzielte, die Menge an Kernenergie zu erhöhen, die für ein von Amazon betriebenes Rechenzentrum bereitgestellt wird. Obwohl die FERC-Entscheidung Talen betrifft, wirkt sich die vergleichbare Natur der Deals auf Constellation aus, und Investoren ziehen möglicherweise Parallelen, was für Unbehagen sorgt.
Angesichts des hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisses von fast 29 bei prognostizierten Erträgen von 8 bis 8,40 USD pro Aktie im Jahr 2024 und einer Dividendenrendite von nur 0,5 %, sind die Wachstumsaussichten für Constellation Energy derzeit etwas ungewiss. Auch wenn der heutige Kursrückgang der Aktie potenziell verlockend erscheint, sollte man die Risiken nicht unterschätzen.