07. November, 2024

Wirtschaft

Compugroup Medical: Hoffnungsschimmer für gebeutelte Aktionäre

Compugroup Medical: Hoffnungsschimmer für gebeutelte Aktionäre

Der Koblenzer Softwareanbieter Compugroup Medical, spezialisiert auf Lösungen für Arztpraxen und Krankenhäuser, präsentiert im dritten Quartal erneut einen Rückgang der Ergebnisse, was vor allem auf gestiegene Investitionen zurückzuführen ist. Doch bleibt das Unternehmen bei den Finanzkennzahlen erwartungsgemäß stabil, was nach der Gewinnwarnung im Juli zumindest etwas Zuversicht bei den Anteilseignern weckt. Das im SDax notierte Wertpapier machte am Donnerstagvormittag einen kräftigen Sprung um 8,7 Prozent auf 15,22 Euro - ein Lichtblick in einem ansonsten ernüchternden Jahr mit einem Kursverlust von rund 60 Prozent. Insgesamt hat die Aktie noch einen weiten Weg vor sich, um die früheren Höchststände aus der Zeit der Corona-Krise zu erreichen.

Positiv überrascht zeigt sich Jefferies-Analyst Fabian Piasta über die Resultate, obwohl Anzeichen für eine kurzfristige Stabilisierung fehlen. Dennoch scheint die Prognose für das traditionell stärkere Jahresende in Reichweite zu sein. Knut Woller von der Baader Bank ist optimistisch gestimmt, da es keine weiteren negativen Überraschungen gab. Im dritten Quartal fiel das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 12 Prozent auf 54,9 Millionen Euro, etwas mehr als erwartet. Der Umsatz sank leicht um ein Prozent auf 283,4 Millionen Euro.

Ein signifikanter Rückgang der Erlöse zeigt sich im Kliniksektor, nachdem das Vorjahresquartal durch hohe Einmalerlöse und regulatorische Maßnahmen geprägt war. Wiederkehrende Umsatzerlöse aus Abonnements stiegen hingegen an, während im Apothekengeschäft ein leichter Rückgang verzeichnet wurde. Das Segment ist jedoch vergleichsweise klein. Arztpraxen hingegen trugen mit einem leichten Umsatzplus zum Gesamtergebnis bei.

Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn reduzierte sich auf 8,6 Millionen Euro und damit auf etwa die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr. Die im Juli angepasste Prognose für 2024 bleibt bestehen: Der Umsatz könnte ohne Berücksichtigung von Akquisitionen und Währungseffekten bis zu zwei Prozent sinken oder konstant bleiben, während das bereinigte operative Ergebnis zwischen 220 und 250 Millionen Euro erreicht werden dürfte, nach zuvor 265 Millionen Euro.