26. Oktober, 2024

Politik

Commonwealth-Staaten debattieren über Entschädigungen für historischen Sklavenhandel

Commonwealth-Staaten debattieren über Entschädigungen für historischen Sklavenhandel

Im Rahmen des Gipfels der Commonwealth-Staats- und Regierungschefs auf Samoa haben die führenden Vertreter der Mitgliedsstaaten beschlossen, das Thema der Entschädigungen für den historischen Sklavenhandel in Betracht zu ziehen. Damit stellen sie sich gegen die Haltung der britischen Regierung, die versucht hatte, das Thema von der Tagesordnung zu streichen.

Die Führungsriege der Commonwealth-Staaten erkannte in einer Verlautbarung die Wichtigkeit einer „bedeutungsvollen, wahrheitsgetreuen und respektvollen Diskussion“ über gerechte Entschädigungen im Hinblick auf den transatlantischen Sklavenhandel an. Diese Gespräche sollen als Grundlage für eine gemeinsame Zukunft dienen, die auf Gerechtigkeit basiert.

Dennoch betonte der britische Oppositionsführer Sir Keir Starmer bei einer Pressekonferenz, dass der Schwerpunkt des Treffens auf der Bekämpfung des Klimawandels liege. Das Thema Entschädigungen sei lediglich „ein Absatz unter vielen“ in der kommunizierten Tagesordnung.

Tatsächlich verliefen die Gespräche während des Gipfels ohne Fokus auf finanzielle Entschädigungen. Vielmehr könnte es um Alternativen wie Schuldenerleichterungen, Entschuldigungen oder breitere wirtschaftliche Unterstützung gehen. Berichte der University of West Indies und der American Society of International Law hatten zuvor vorgeschlagen, dass das Vereinigte Königreich aufgrund seiner historischen Verantwortung Milliardenbeträge an karibische Nationen zahlen sollte.

Parallel zur Debatte um Entschädigungen wurde Shirley Botchwey als neue Generalsekretärin des Commonwealth gewählt. Obwohl sie sich in der Vergangenheit vorsichtig zu dem Thema geäußert hat, betonte Botchwey, dass Diskussionen darüber innerhalb des Commonwealth-Rahmens stattfinden sollten.