19. Januar, 2025

Wirtschaft

Commerzbank wehrt sich gegen Übernahme durch Unicredit: Stellenabbau als mögliche Maßnahme

Commerzbank wehrt sich gegen Übernahme durch Unicredit: Stellenabbau als mögliche Maßnahme

Die Zukunft der Commerzbank steht unter Beobachtung, da sich das Unternehmen Medienberichten zufolge auf eine mögliche Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit vorbereiten muss. Um dies zu verhindern, erwägt die Commerzbank laut einer Meldung der 'Financial Times', mehrere tausend Arbeitsplätze abzubauen. Diese Pläne sollen in den kommenden Wochen dem Betriebsrat vorgestellt werden, so heißt es unter Berufung auf mit der Situation vertraute Quellen. Dabei ist von einem möglichen Stellenabbau in der Größenordnung von niedrigen Tausenderzahlen die Rede.

In einer Stellungnahme erklärte die Commerzbank, dass Investoren und die Öffentlichkeit am 13. Februar auf einem eigens dafür anberaumten Kapitalmarkttag umfassend über die neue Unternehmensstrategie informiert werden sollen, die derzeit noch in Ausarbeitung ist. 'Wir können den anstehenden Beratungen in Vorstand und Aufsichtsrat nicht vorgreifen', betonte ein Unternehmenssprecher und fügte hinzu, dass das Streben nach erhöhter Wettbewerbsfähigkeit eine fortwährende Aufgabe sei.

Der Einfluss der Unicredit auf die Commerzbank ist nicht zu unterschätzen, da die italienische Großbank bereits rund 28 Prozent der Anteile kontrolliert. Sie beabsichtigt, die Genehmigung der Aufsichtsbehörden für eine Beteiligung von bis zu 29,9 Prozent einzuholen. Erreicht ihr Anteil allerdings die Marke von 30 Prozent, würde sie nach deutschem Recht gezwungen, ein öffentliches Übernahmeangebot zu unterbreiten.

Der ehemalige Commerzbank-Betriebsratsvorsitzende Uwe Tschäge hatte bereits Ende des vergangenen Jahres gewarnt, dass im Falle einer Übernahme zwei Drittel der Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet seien, was einem Verlust von über 15.000 Stellen entsprechen würde. Allerdings wurde diese Darstellung vonseiten der Unicredit als unwahr zurückgewiesen. Sowohl Betriebsrat und Gewerkschaften als auch die Bundesregierung äußerten ihre Ablehnung gegenüber den Übernahmeabsichten der Italiener.