24. September, 2024

Wirtschaft

Commerzbank Übernahme durch Unicredit: Ein heißes Eisen

Commerzbank Übernahme durch Unicredit: Ein heißes Eisen

Finanzminister Christian Lindner (FDP) betont, dass die Abwehr einer Übernahme der Commerzbank durch die italienische Großbank Unicredit in der Verantwortung des Vorstands und Aufsichtsrats der Commerzbank liege. Dies sei als Antwort darauf zu verstehen, was die Bundesregierung unternehme, um dem Vorstoß aus Italien entgegenzuwirken.

Das Vorgehen und die Kommunikationsweise von Unicredit haben jedoch zahlreiche Fragen aufgeworfen und die Anteilseigner der Commerzbank verunsichert. Daher habe die Bundesregierung beschlossen, zunächst keine weiteren Anteile der Commerzbank zu veräußern, erklärte Lindner.

Auch politischer Gegenwind blieb nicht aus: Der Arbeitnehmerflügel der CDU (CDA) kritisierte das Vorgehen von Unicredit scharf. Christian Bäumler, stellvertretender Bundesvorsitzender, forderte die Bundesregierung dazu auf, diesen "Raubtierkapitalismus" Einhalt zu gebieten. Er warnte, dass die Übernahmepläne zehntausende Arbeitsplätze gefährden und die Investitionsbedingungen für den deutschen Mittelstand verschlechtern könnten.

Die Unicredit hat bereits durch den Einsatz von Finanzinstrumenten weitere Anteile an der Commerzbank erworben und hält nun rechnerisch rund 21 Prozent der Aktien. Zugleich strebt die Unicredit danach, ihren Anteil weiter zu erhöhen, was ein offizielles Übernahmeangebot für Deutschlands zweitgrößte Privatbank immer wahrscheinlicher macht, trotz des Widerstands der Bundesregierung. Die italienische Bank hatte sich überraschend Anteile gesichert, nachdem der Bund einen Teil seiner Beteiligung an der Commerzbank abgestoßen hatte.