Die Commerzbank, Deutschlands zweitgrößtes Finanzinstitut, sieht sich mit einem möglichen Übernahmeversuch durch ihren italienischen Konkurrenten UniCredit konfrontiert. Trotz dieser Herausforderung meldete die Bank für das dritte Quartal einen Rückgang des Nettogewinns um 6,2 Prozent. Diese Quartalszahlen übertrafen jedoch die Erwartungen der Analysten, die von einem noch größeren Rückgang ausgegangen waren. Der Rückgang ist primär auf einen Nachlass im Zinsüberschuss sowie auf gestiegene Risikovorsorgen zurückzuführen. Bemerkenswert ist jedoch, dass die Commerzbank im Zuge dessen ihre Prognose für den Zinsüberschuss und die Provisionseinnahmen für das gesamte Jahr nach oben korrigierte. Dies deutet auf ein solides Geschäftsjahr hin, das trotz der aktuellen Unsicherheiten positiv ausklingen könnte. Besonders brisant ist, dass diese Zahlen kurz nach Bekanntwerden von UniCredits signifikantem Anteilserwerb an der Commerzbank veröffentlicht wurden. Die Italiener sehen in einer Fusion offenbar Chancen, während die Commerzbank anstrebt, ihre Unabhängigkeit zu bewahren und sich für eine eigenständige Zukunft rüstet. Im dritten Quartal konnte die Commerzbank einen Nettogewinn von 642 Millionen Euro verbuchen, was einem Rückgang gegenüber den 684 Millionen Euro des Vorjahres entspricht. Dennoch lagen diese Ergebnisse deutlich über der durchschnittlichen Prognose von 529 Millionen Euro, wie sie in einer im Oktober veröffentlichten Konsensprognose der Commerzbank angegeben wurde.