23. September, 2024

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Commerzbank im Fokus: Übernahmephantasien kehren zurück

Commerzbank im Fokus: Übernahmephantasien kehren zurück

Die Commerzbank avanciert nach Einschätzung der DZ Bank nach dem unerwarteten Einstieg der italienischen UniCredit erneut zum potenziellen Übernahmeziel. Analyst Philipp Häßler von der DZ Bank unterstrich in einer aktuellen Analyse, dass der Kauf von rund neun Prozent der Commerzbank-Aktien durch die UniCredit überraschend kam, jedoch seine positive Bewertung der Commerzbank bestätigte.

Häßler belässt seine Einstufung der Commerzbank-Aktie auf „Kaufen“ und hebt den fairen Wert der Aktie um etwa zehn Prozent auf 19,60 Euro an. Diese Bewertung basiert auf einer pauschalen Übernahmeprämie. Die Bankaktie, die nach dem Anteilskauf einen zweistelligen Kursanstieg verzeichnet hat, wird weiterhin nur mit dem 0,6-fachen des Buchwertes gehandelt. Diese niedrige Bewertung macht die Aktie weiterhin attraktiv für potenzielle Investoren.

Der Analyst sieht im Anteilserwerb der UniCredit einen strategischen Schachzug. Durch diese Positionierung könnte UniCredit entweder eine spätere Übernahme ins Auge fassen oder bei einer Übernahme durch einen Dritten zumindest ein Mitspracherecht sichern. Bemerkenswerterweise hat die UniCredit einen 4,5-prozentigen Anteil vom Bund erworben, was darauf hindeutet, dass es keine politischen Vorbehalte gegen die Italiener als neuen Großaktionär gibt.

Mit einem Anteil von rund neun Prozent ist die UniCredit nach dem deutschen Staat, der zwölf Prozent hält, nun der zweitgrößte Aktionär der Commerzbank. Die italienische Großbank, die in Deutschland bereits durch die Hypovereinsbank präsent ist, will zudem die erforderlichen regulatorischen Genehmigungen einholen, um ihren Anteil weiter auszubauen.

Die DZ Bank geht davon aus, dass die Commerzbank-Aktie in den kommenden zwölf Monaten um mehr als fünf Prozent steigen wird, wenn das Rating „Kaufen“ beibehalten wird.