24. September, 2024

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Commerzbank: Chefwechsel und Teilverkauf der Staatsbeteiligung angekündigt

Commerzbank: Chefwechsel und Teilverkauf der Staatsbeteiligung angekündigt

Commerzbank-Chef Manfred Knof kündigte an, seinen Vertrag nach Ablauf Ende 2025 nicht zu verlängern. Dies teilte der DAX-Konzern nach Börsenschluss am Dienstag mit. Knof, der das Unternehmen seit 2021 führt, hatte die Bank in kürzester Zeit saniert und einen Rekordgewinn für 2022 erzielt. Unter seiner Führung wurden tausende Stellen abgebaut und das Filialnetz verkleinert.

Während Knof den erfolgreichen Umbau der Bank betonte, werde sich die Commerzbank nun wieder verstärkt auf Wachstum konzentrieren. Die stabilisierte Geschäftslage hob den Aktienkurs seit dem Frühjahr 2020 deutlich an. Mit einem aktuellen Wert von 14,9 Milliarden Euro an der Börse, setzte die Commerzbank im vergangenen Jahr durch gestiegene Zinsen 2,2 Milliarden Euro Gewinn um. Auch für 2024 wird eine weitere Steigerung erwartet.

Unterdessen begann der Bund, seine Beteiligung an der Bank zu reduzieren. Gut 53,1 Millionen Aktien sollen in einem beschleunigten Platzierungsverfahren an institutionelle Investoren veräußert werden, wie die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland ebenfalls am Dienstag mitteilte. Die zum Verkauf stehenden Aktien haben einen Wert von rund 670 Millionen Euro, werden jedoch mit einem Abschlag angeboten, was den Kurs auf der Handelsplattform Tradegate auf 12,48 Euro sinken ließ.

Durch die geplante Veräußerung sinkt die Staatsbeteiligung zunächst von 16,5 auf 12,0 Prozent. Für die nächsten 90 Tage sollen keine weiteren Aktienpakete verkauft werden. Ursprünglich hatte der Staat die Commerzbank während der globalen Finanzkrise mit einem Kapitalzuschuss von 18,2 Milliarden Euro vor der Insolvenz bewahrt. Bisher wurden davon rund 13,15 Milliarden Euro zurückgezahlt. Anders als bei der Lufthansa, wo der Staat einen Gewinn erzielte, wird hier ein Verlust für den Steuerzahler erwartet.