Die Commerzbank hat im Rahmen des laufenden Übernahmestreits mit Unicredit die dringend benötigte Position des Finanzchefs neu besetzt. Der erfahrene Banker Carsten Schmitt wird in den Vorstand berufen, wie die Bank bekanntgab. Schmitt bringt umfassende Erfahrung aus seiner Zeit bei der Danske Bank mit, doch seine Wurzeln liegen in über 20 Jahren Tätigkeit für die Commerzbank. Er soll spätestens bis Frühjahr 2025 seinen neuen Posten antreten. Bettina Orlopp, die frisch ins Amt der Vorstandsvorsitzenden der Commerzbank berufen wurde, führt derzeit noch ihre bisherigen Aufgaben als Finanzvorständin parallel weiter. Die Unicredit hatte ihren Anteil an dem deutschen Dax-Konzern kürzlich bedeutend aufgestockt, nachdem sich der Bund teilweise zurückgezogen hatte. Der italienische Finanzriese hält nun 21 Prozent der Anteile der Commerzbank und strebt eine Erhöhung auf 29,9 Prozent an, um so seine Position zu stärken. Die Commerzbank zeigt Widerstand gegenüber den Bestrebungen der Unicredit. Orlopp ist fest entschlossen, den Aktionären die Vorzüge der Unabhängigkeit der Commerzbank zu verdeutlichen. Sie hat kürzlich die Jahresziele für Zins- und Provisionsüberschüsse erhöht und einen Aktienrückkauf angekündigt. Eine intelligente Kapitalverteilung, normalerweise eine Kernaufgabe des Finanzchefs, bildet einen Eckpfeiler ihrer Strategie. Carsten Schmitt wird daher eine zentrale Rolle in diesem Übernahmekampf zukommen. Jens Weidmann, der Vorsitzende des Aufsichtsrats, betonte, dass Schmitt den Fokus auf die ambitionierten Finanzziele der Bank legen und deren strategische Weiterentwicklung aktiv vorantreiben werde. Gleichzeitig wirbt Unicredit-Chef Andrea Orcel weiterhin um die Commerzbank und lobt die Vorteile einer gemeinsamen Zukunft, besonders für den Mittelstand. Orcel betonte jedoch, dass bei diesem wichtigen Vorhaben Gründlichkeit über Eile geht und ein schneller Abschluss nicht zu erwarten sei.