23. September, 2024

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Commerzbank-Anteile im Fokus: Unicredit erhöht Beteiligung und sorgt für Kursanstieg

Commerzbank-Anteile im Fokus: Unicredit erhöht Beteiligung und sorgt für Kursanstieg

Die Commerzbank-Aktie hat am Montag Nachmittag ihre vormittags verzeichneten Verluste überraschend überwunden und notierte zuletzt mit einem Plus von 0,16 Prozent bei 15,70 Euro. Grund für den plötzlichen Kursanstieg ist die Nachricht, dass die italienische Großbank Unicredit ihren Anteil an der Commerzbank auf rund 21 Prozent erhöht hat. Des Weiteren plant Unicredit, ihre Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent zu steigern und hat hierfür bereits die notwendige behördliche Genehmigung beantragt. Noch am Freitagabend hatten Nachrichten über die Unterstützung der Commerzbank-Strategie durch den Bund für Gewinnmitnahmen gesorgt. Der Bund, bislang größter Aktionär der Commerzbank, beabsichtigt vorerst keine weiteren Aktien zu verkaufen, um die Eigenständigkeit des Frankfurter Instituts zu unterstützen. Dieses Bekenntnis zur Eigenständigkeit wurde in einer Mitteilung des Bundes vom Freitagabend bekräftigt. Obwohl die Commerzbank-Aktie nach wie vor unter ihrem Jahreshoch von 16,03 Euro bleibt, das sie vergangenen Mittwoch erreicht hatte, notiert sie immer noch etwa 24 Prozent über dem Schlusskurs vom 10. September. Ein bemerkenswerter Kursanstieg seit Jahresbeginn von 45 Prozent beschert der Aktie derzeit einen der vorderen Plätze im deutschen Leitindex. Im Gegensatz zur Commerzbank verzeichnete der europäische Bankensektor am Montag weniger positive Entwicklungen. Der Branchenindex, der zuvor von den Erwartungen sinkender Zinsen profitiert hatte, führte mit einem Rückgang von 1 Prozent die Verliererliste im europäischen Vergleich an. Auch die Unicredit-Titel gaben nach der Bekanntgabe der Anteilsaufstockung an der Commerzbank um 2,2 Prozent nach. Jason Napier, Analyst bei UBS, äußerte sich zu den jüngsten Entwicklungen im Bankensektor: Während Übernahmen aktuell ein dominantes Gesprächsthema sind, sieht Napier keine gestiegene Wahrscheinlichkeit für grenzüberschreitende Transaktionen aufgrund der Unicredit-Pläne. Vielmehr verschiebe sich der Fokus nun weg von Aktienrückkäufen hin zu kleineren Zukäufen. Analystin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC betonte am Freitagabend, dass ein kurzfristiges Zusammengehen von Unicredit und Commerzbank nun weniger wahrscheinlich sei. Sie warnte jedoch, dass eine Übernahme keineswegs vom Tisch sei, sondern lediglich zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen könnte, als ursprünglich erwartet.