17. September, 2024

Wirtschaft

Commerzbank-Analyst warnt vor Trumps Plänen zur Dollardominanz

Commerzbank-Analyst warnt vor Trumps Plänen zur Dollardominanz

Ein markanter Plan von Donald Trump, die Dollardominanz im globalen Handel zu erzwingen, könnte erhebliche ökonomische Störungen verursachen und am Ende die US-Währung schwächen, so die Analyse eines Strategen der Commerzbank. In einer am Montag veröffentlichten Mitteilung treibt der Leiter der Währungsforschung der Bank, Ulrich Leuchtmann, eine hypothetische Ereigniskette voran, die US-Finanzmärkte heimsuchen könnte, wenn Trumps Drohung Realität wird. Auf einer Kundgebung in Wisconsin hatte der ehemalige Präsident angekündigt, 100% Zölle auf Länder zu erheben, die den Dollar meiden. Leuchtmann betont, dass es wichtig sei, Trumps Wahlkampfversprechen im Auge zu behalten. Er warnte, dass prohibitive Zölle die beabsichtigten Effekte ins Gegenteil verkehren könnten. Die harte Politik könnte andere Nationen dazu veranlassen, sich vom Dollar abzuwenden, was den sicheren Hafen der US-Staatsanleihen bedrohen und zu einer massiven Dollar-Schwäche führen würde. Trump beabsichtigt, damit die Dollardominanz zu erzwingen. Dies würde das globale Wirtschaftssystem massiv stören, so Leuchtmann. Allerdings ist es nicht ungewöhnlich, dass Wahlkampfversprechen nicht umgesetzt werden. Zudem gab es in den letzten Jahren viele Prognosen über den Niedergang des Dollar als Weltreservewährung, die sich bislang nicht bewahrheitet haben. Leuchtmann, ein erfahrener Währungsstratege mit über 20-jähriger Karriere, räumt ein, dass es auch Argumente für eine Stärkung des Dollars unter Trump gibt. In diesem Jahr zeigte er sich meist optimistisch gegenüber der US-Währung. Andere Strategen, etwa von Morgan Stanley und Deutsche Bank, haben argumentiert, dass Trumps Zollpolitik und sein Fokus auf das Wirtschaftswachstum der USA zu einem stärkeren Dollar führen könnten. Dies verdeutlicht die Schwierigkeiten bei Prognosen basierend auf politischen Veränderungen. Während die Dollardominanz in den letzten Jahrzehnten abgenommen hat, machte die US-Währung laut Internationalem Währungsfonds im ersten Quartal 2024 immer noch 59% der offiziellen Währungsreserven aus, gefolgt vom Euro mit fast 20%. Eine Umfrage der New York Times und des Siena College zeigt, dass der ehemalige Präsident Trump die amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris mit 48% zu 47% anführt. Obwohl das Ergebnis innerhalb der Fehlerquote liegt, deutet es darauf hin, dass Harris' Aufstieg in den Umfragen ins Stocken geraten ist und Trumps Unterstützung stabil bleibt.