Comcast hat die Medienbranche mit einer unerwarteten Ankündigung aufgerüttelt: Das Unternehmen zieht in Erwägung, seine Kabelnetzwerke – darunter MSNBC, Bravo und USA – in ein neues, unabhängiges Unternehmen auszugliedern. Diese bemerkenswerte strategische Maßnahme, bekannt gegeben von Comcast-Präsident Mike Cavanagh während der letzten Ergebnispräsentation, ist eine Reaktion auf die abnehmenden Einschaltquoten, die durch Streaming-Dienste und veränderte Konsumgewohnheiten verursacht werden. Im Rahmen der geplanten Ausgliederung sollen Kabelkanäle wie MSNBC, Bravo und CNBC von einem neu gegründeten Unternehmen übernommen werden, das idealerweise den Comcast-Aktionären gehören würde. Der Rundfunksender NBC, die Streaming-Plattform Peacock und die Studio-Sparte verbleiben unter dem Dach von Comcast. Wie genau dieser ungewöhnliche Plan umgesetzt werden könnte, bleibt allerdings offen. Ein solcher Schritt wirft Fragen über die Zukunft des umfangreichen und bislang erfolgreichen Marketingapparates von NBCUniversal auf, der mit Disney vergleichbar ist. Sollte Comcast tatsächlich auf seine Kabelnetzwerke verzichten, könnten bedeutende Werbeeinnahmen verloren gehen. Auch die Verträge der Stars, die in mehreren Netzwerken auftreten, wie beispielsweise Willie Geist oder Chuck Todd, werden in diesem Szenario ungewiss. Besonders brisant ist die Situation hinsichtlich der prominenten Persönlichkeiten, die die Netzwerke mit ihrem Bekanntheitsgrad bereichern. Die mögliche Abspaltung könnte dazu führen, dass langjährige Moderatoren, wie Hoda Kotb und Savannah Guthrie, ihre Absichten, das Unternehmen zu verlassen, verstärken. Gleichzeitig stünde die einträgliche Präsenz von Mediengrößen wie Rachel Maddow auf dem Prüfstand. Mit einem derartigen Schritt riskiert Comcast nicht nur finanzielle Einnahmen, sondern auch kulturelles Kapital, das entscheidend zur Markenidentität beiträgt.