Comcast zieht eine mögliche Abspaltung seiner Kabelnetzwerke in Betracht, wie Unternehmensmanager bei der jüngsten Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen bekanntgaben. Grund hierfür sind die besser als erwartet ausgefallenen Ergebnisse des dritten Quartals, die trotz anhaltendem Druck in der US-amerikanischen Kabelbranche erzielt wurden. Zur Anpassung des Unternehmensportfolios stehen Veränderungen zur Diskussion.
Obwohl die konkrete Umsetzung noch unklar ist, deuteten Analysten von Evercore ISI darauf hin, dass diese Überlegungen für eine strategische Neuausrichtung bei Comcast sprechen. Bisher lag der Fokus auf den Synergien zwischen den Mediensegmenten und der Konnektivität.
Ein potenzieller Spin-off der Kabelnetze könnte laut Morgan Stanley die Wachstumsrate von Comcast um etwa 100 Basispunkte steigern, mit einem erwarteten Mehrwert von etwa 4 Dollar pro Aktie. Auch Scotiabank hob hervor, dass der Schritt zur Beseitigung von unterperformenden Assets den verbleibenden Unternehmensbereich stärken könnte, mit einem geschätzten Mehrwert von rund 5 Dollar pro Aktie im Zuge der Umstrukturierung.
Benchmark-Analysten sehen in der Abspaltung eine Möglichkeit, die allgemeine Bewertung von Comcast zu erleichtern. Trotz der Bedeutung des Kabelgeschäfts für die Unternehmensidentität legt Comcast mittlerweile einen stärkeren Fokus auf Peacock, die Streaming-Plattform, insbesondere im Bereich Sport- und Live-Event-Berichterstattung.
Die potenzielle Abspaltung wird als bedeutender Wandel in der Strategie von Comcast angesehen. Analysten werden die nächsten Schritte des Unternehmens angesichts der dynamischen Entwicklungen in der Kabelindustrie genau beobachten.