An einem regnerischen Märzmorgen 2016 reiste Kevin Betsy, damals Trainer der England U15, zur Universität Warwick, um ein internationales U14-Premier-League-Turnier zu beobachten. Besonders auffällig war für ihn Cole Palmer von Manchester City, der sich trotz seiner geringen Körpergröße als technisches Wunderkind präsentierte. Bereits im Alter von neun Jahren fiel Palmer durch seine Ballbeherrschung und Entscheidungsfreudigkeit in Citys Akademie auf, erinnert sich Scott Sellars, der frühere Cheftrainer der Akademie. Doch es waren Palmers technische Fähigkeiten, die Betsy beeindruckten, weshalb er ihn ohne Vorbehalte in die U15-Mannschaft aufnahm, trotz körperlicher Herausforderungen.
Palmer, der mittlerweile bei Chelsea spielt, hat in 39 Premier-League-Spielen bereits 43 Torbeteiligungen erreicht und überflügelt damit sogar Erling Haaland. Die Frage, ob seine Entwicklung vorhersehbar war, ist komplex, denn körperliche Entwicklungsphasen können den Karriereverlauf junger Talente stark beeinflussen.
Jason Wilcox, ehemaliger Akademieleiter bei City, blieb konsequent in seinem Glauben an Palmers Talent, auch wenn es intern Skepsis gab. Sein körperlicher Durchbruch kam spät, aber rechtzeitig, um die Erwartungen zu erfüllen. Sein Transfer zu Chelsea bedeutete die Chance auf mehr Spielzeit, die er voll ausnutzte, um zum derzeitigen Starspieler zu avancieren.