Die Coca-Cola Europacific Partners Deutschland GmbH gerät aufgrund ihrer Rabattgestaltung ins Visier des Bundeskartellamts. Die obersten deutschen Wettbewerbshüter haben ein Missbrauchsverfahren gegen das Unternehmen eingeleitet. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass die Konditionen von Coca-Cola den Wettbewerb beeinträchtigen könnten, insbesondere im Hinblick auf die Rabatte, erklärte Andreas Mundt, Behördenchef des Bundeskartellamts, am Dienstag in Bonn.
In einer ersten Reaktion bestätigte das Unternehmen die Ermittlungen und betonte dabei die Rechtmäßigkeit seines Geschäftsmodells. Man sei überzeugt davon, dass das Konditionskonzept von Coca-Cola Europacific Partners Deutschland fair sei und auf dem Prinzip von Leistung und Gegenleistung beruhe, so Andrea Weckwert, Vizepräsidentin des Unternehmens.
Das Bundeskartellamt wird in dem Verfahren zunächst prüfen, ob Coca-Cola im Markt für Softdrinks eine beherrschende Stellung innehat und somit besonderen kartellrechtlichen Vorgaben unterliegt. Zudem sollen die geforderten Konditionen, die Coca-Cola dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel stellt, untersucht werden. Dabei soll auch geklärt werden, ob Händler möglicherweise dazu gedrängt wurden, das gesamte Sortiment von Coca-Cola abzunehmen, im Regal zu platzieren und zu bewerben. Hierbei besteht die Möglichkeit, dass andere Getränkehersteller wettbewerbswidrig benachteiligt wurden.
Coca-Cola Europacific Partners Deutschland ist im Auftrag der Coca-Cola Company für die Abfüllung und den Vertrieb aller Getränkemarken des Unternehmens in Deutschland verantwortlich. Zur Produktpalette gehören unter anderem die bekannten Marken Fanta, Sprite und Mezzo Mix.