02. Oktober, 2024

Wirtschaft

Coca-Cola plant Standortschließungen: Gewerkschaft NGG zeigt sich alarmiert

Coca-Cola plant Standortschließungen: Gewerkschaft NGG zeigt sich alarmiert

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat ihre Bedenken gegenüber den jüngst bekannt gewordenen Plänen von Coca-Cola geäußert, bis 2025 bundesweit fünf Standorte zu schließen. Der stellvertretende NGG-Vorsitzende Freddy Adjan betonte, dass der weltweit agierende Getränkehersteller immense Gewinne erwirtschafte, dennoch aber in Deutschland 500 Arbeitsplätze abbaue. Dabei entstehe der Eindruck, dass es nicht um wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern um reine Profitgier gehe.

Im Detail plant Coca-Cola in Deutschland die Schließung der Werke in Köln, Neumünster, Berlin-Hohenschönhausen, Bielefeld und Memmingen. Zudem sollen an den Standorten Fürstenfeldbruck, Halle, Achim, Herten und in der Berliner Hauptverwaltung Stellen abgebaut werden. Insgesamt sollen 505 Arbeitsplätze wegfallen, 207 Stellen verlagert und 78 neue Stellen geschaffen werden. Das Logistikvolumen werde zur besseren Auslastung künftig auf andere Betriebe verteilt.

Die Gewerkschaft empfindet die Entscheidung als unverständlich und wirft Coca-Cola vor, Arbeit an externe Dienstleister auszugliedern. Jede Schließung entferne das Unternehmen von dem Versprechen einer regionalen Produktion und Auslieferung, was zusätzliche Transportkilometer und damit eine höhere Umweltbelastung zur Folge habe. Dies sei weder nachhaltig noch ökologisch sinnvoll.

Coca-Cola wurde von der NGG aufgefordert, Verantwortung für die Mitarbeiter zu übernehmen und gemeinsam eine tragfähige Zukunft zu schaffen. Gespräche zwischen dem Unternehmen und den Arbeitnehmervertretern sollen demnächst beginnen, um betriebsbedingte Kündigungen durch alternative Stellenangebote und einvernehmliche Lösungen zu vermeiden.

Coca-Cola Europacific Partners (CCEP) ist in Deutschland für die Abfüllung, den Verkauf und den Vertrieb der Getränke des US-Konzerns zuständig. Vor einigen Monaten hatte CCEP bekannt gegeben, im Jahr 2023 mit 4,1 Milliarden Litern Getränken einen Rekord-Absatz erzielt zu haben. Geschäftsführer John Galvin zeigte sich zufrieden mit dem enormen Erfolg im deutschen Markt, insbesondere im Lebensmittelhandel, bei Discountern und an Tankstellen.

CCEP beschreibt sich selbst als das größte Getränkeunternehmen in Deutschland mit derzeit rund 6.500 Beschäftigten an 27 Standorten, davon 14 Produktionswerke. Im Jahr 2015 verfügte Coca-Cola in Deutschland noch über 52 Standorte und beschäftigte etwa 9.500 Mitarbeiter.