19. September, 2024

Wirtschaft

CO2-Ziele der Automobilindustrie: Deutschland fordert EU zur Überprüfung auf

CO2-Ziele der Automobilindustrie: Deutschland fordert EU zur Überprüfung auf

Bundesverkehrsminister Volker Wissing appelliert an die EU, die geltenden CO2-Flottenziele für die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen. Der FDP-Politiker kritisierte in seiner Eröffnungsrede zur Nutzfahrzeug-Messe IAA Transportation in Hannover, dass Europa an Glaubwürdigkeit verliere, wenn es unerreichbare Ziele vorgebe. Wissing unterstützt daher die Forderung der Branche, die CO2-Ziele bereits 2025 zu überprüfen. Vorgaben seien notwendig, müssten jedoch in der Praxis umsetzbar sein, um die Industrie nicht zu schwächen.

Auch Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), verlangte in ihrer Rede die Überprüfung der CO2-Vorgaben für 2025. Sie bemängelte, dass die erforderlichen Rahmenbedingungen nicht entschlossen genug angegangen würden. Die VDA-Präsidentin forderte die EU-Kommission auf, die für 2026 und 2027 geplanten Reviews jeweils um ein Jahr vorzuziehen, um rechtzeitig notwendige Anpassungen vornehmen zu können.

Hintergrund dieser Forderungen ist der Stufenplan der EU zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes von Neufahrzeugen. Ab 2025 sollen die Flottenziele erneut verschärft werden. Um die strengen Grenzwerte zu erfüllen, ist laut Branchenexperten ein signifikanter Anstieg der Verkäufe von Elektrofahrzeugen notwendig. Andernfalls drohen hohe Strafzahlungen. Angesichts der derzeit schwachen Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen plädieren mehrere Hersteller für eine Verlängerung des Zeitplans.

Neben Wissing und Müller nahm auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) an der Eröffnung der IAA Transportation teil. Nach einem Tag für Journalisten und Fachbesucher steht die Messe nun auch der Öffentlichkeit offen. Mehr als 1.650 Aussteller aus 41 Ländern präsentieren bis Sonntag ihre Innovationen und neuen Modelle.