25. Oktober, 2024

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CMA nimmt Alphabets Investition in Anthropic unter die Lupe

CMA nimmt Alphabets Investition in Anthropic unter die Lupe

Die britische Wettbewerbsbehörde, Competition and Markets Authority (CMA), hat eine formelle Untersuchung gegen die Investition von Alphabet in das KI-Unternehmen Anthropic eingeleitet. Dieses Vorgehen folgt auf eine dreimonatige Phase, in der interessierte Parteien gebeten wurden, ihre Ansichten zu Alphabets Investitionen in Anthropic zu äußern. Alphabet hat im letzten Jahr umfangreiche Mittel, darunter 300 Millionen Dollar und darauf folgend weitere 2 Milliarden Dollar, in das Unternehmen eingebracht. Die Untersuchung ist Teil eines umfassenden Ansatzes, um sogenannte Quasi-Fusionen zu beleuchten. Diese Strategie von Big-Tech-Firmen zielt darauf ab, durch strategische Investitionen oder die Einstellung von Gründern und Fachkräften junger Start-ups, Kontrolle zu erlangen. Nicht nur Alphabet zeigt Interesse an Anthropic. Auch Amazon hat bemerkenswerte Investitionen in Höhe von 4 Milliarden Dollar in das dreijährige Start-up aus San Francisco getätigt. Obwohl die CMA dieses Bündnis ebenfalls begutachtet hat, entschied sie vor kurzem, dass der Umfang des Amazon-Deals keine Untersuchung gemäß den aktuellen Fusionsregeln zulässt. Im Gegensatz dazu wird die Investition von Alphabet als „relevante Fusionssituation“ eingestuft. Dies deutet darauf hin, dass die Bedingungen von Alphabets Engagement anders sind als die von Amazon oder dass die Alphabet-Vereinbarung potenziell wettbewerbswidrige Auswirkungen haben könnte. Ein Google-Sprecher von Alphabet erklärte, dass Anthropic die Freiheit genieße, mehrere Cloud-Anbieter zu nutzen und Alphabet weder exklusive Technologierechte fordere noch erhalte. Die CMA sieht sich ausreichend informiert, um die Untersuchung zu beginnen und wird bald darüber entscheiden, ob das Verfahren in eine intensivere Phase-2-Untersuchung übergeht. Dies soll bis zum 19. Dezember 2024 entschieden werden. Anthropic betonte seine Unabhängigkeit und erklärte, dass keine strategischen Partnerschaften oder Investitionen die Unabhängigkeit der Unternehmensführung beeinträchtigen. Die Freiheit, mit verschiedenen Partnern zu kooperieren, sei zentral für die Mission und das Kundenangebot von Anthropic.