Clyde Edwards-Helaire, der bekannte und charismatische Running Back der Kansas City Chiefs, hat erstmals offen über sein Leben mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) gesprochen. Der NFL-Spieler, der oft durch seine heitere und lebensfrohe Art auffällt, enthüllte eine dunklere Seite seiner Physis, die gelegentlich durch seine Erinnerungen an traumatische Ereignisse ausgelöst wird.
Vergangenen Sonntag und Montag verpasste Edwards-Helaire das Training aufgrund von Krankheitssymptomen, die er als PTBS-bedingt auf seinem X-Account beschrieben hatte. Der Ursprung seiner Symptome liege in einem Vorfall vom 22. Dezember 2018, den er als „unvergesslichen Tag“ bezeichnet. Damals sah er sich zusammen mit seinem LSU-Teamkollegen Jared Small in Baton Rouge, Louisiana, in eine Selbstverteidigungssituation verwickelt. Edwards-Helaire, der legal bewaffnet war, handelte in Notwehr und erschoss den 18-jährigen Angreifer. Der Vorfall beeinflusste ihn tiefgreifend und führte schließlich zu seiner PTBS-Diagnose.
Seitdem hat Edwards-Helaire, der bereits in jungen Jahren mit PTBS und dem Zyklischen Erbrechen-Syndrom diagnostiziert wurde, beachtliche Fortschritte gemacht. Dank Unterstützung durch seine Familie und das medizinische Team der Chiefs findet er zunehmend Wege, seine Symptome zu erkennen und zu behandeln. Besonders hervorzuheben sind hierbei die Unterstützung seines Vaters Shannon, eines ehemaligen Marine und Polizeibeamten, und der Chiefs-Mitarbeiter wie Trainerin Julie Frymyer.
Während seiner NFL-Karriere hat Edwards-Helaire beachtliche Erfolge erzielt, obwohl seine Leistung in jüngster Zeit zurückging. Trotzdem entschloss er sich, bei den Chiefs zu bleiben und unterschrieb einen Einjahresvertrag über 1,7 Millionen Dollar, um als Pachecos Ersatzspieler zu fungieren. Besondere Anerkennung erhielt er von seinen Coaches und Spielerkollegen für seine Professionalität und seine beruhigende Präsenz im Team.
Ein Höhepunkt seiner Karriere war die Mitwirkung bei den Feierlichkeiten für den Super Bowl LVIII Sieg, obwohl dieses Ereignis von einem tragischen Schusswechsel überschattet wurde. Edwards-Helaire demonstrierte erneut seine Charakterstärke, indem er sich schützend vor einen 13-jährigen Jungen stellte.
In jüngerer Zeit hat Edwards-Helaire sich entschieden, nicht nur im Sport sondern auch im Leben anderer Betroffener von PTBS aktiv zu werden. „Ich möchte ein positives Vorbild sein und anderen Menschen helfen, Hilfe zu suchen, auch wenn es unangenehm ist“, erklärte er kürzlich. Seine Botschaft ist klar: Jeder, unabhängig von Alter, Person oder Situation, könnte irgendwann Unterstützung benötigen.
Edwards-Helaire, der kürzlich JoJo O'Connor heiratete und weiterhin Online-Kurse besucht, um eines Tages wie seine Mutter als Krankenpfleger zu arbeiten, bleibt nicht nur im Football ein Vorbild, sondern auch im Umgang mit mentaler Gesundheit.