Clayton Kershaw, der langjährige Spitzenwerfer der Los Angeles Dodgers, erlebte am Mittwochabend einen ungewöhnlichen Rückschlag in seiner illustren Karriere. Der 36-Jährige, der sich gerade erst von einer Schulteroperation erholt hat, beendete das Spiel gegen die San Diego Padres ohne einen einzigen Strikeout – eine Premiere in seiner 423 Spiele umfassenden Karriere in der regulären Saison.
Vor dem Spiel stand Kershaw unter besonderen Beobachtungen, da er zum ersten Mal seit der Operation wieder auf dem Hügel stand. Bereits in seinem ersten Start gegen die San Francisco Giants zeigte er trotz seiner Einschränkungen eine vielversprechende Leistung. Doch der Ausflug nach Petco Park endete ernüchternd: Sieben Runs wurden ihm angerechnet, davon drei als earned runs. Es war das zweite Mal in drei Spielen, dass er ohne ein Strikeout blieb.
„Es gab viele Dinge, die ich vermisste,“ gab Kershaw nach der 8:1-Niederlage gegen die Padres zu. Der Verlust war die vierte Niederlage der Dodgers in den letzten fünf Spielen und ließ ihre Führung in der Division auf den niedrigsten Punkt seit dem 4. Mai schrumpfen. Während die Padres ein beeindruckendes Comeback feierten, durchlebten die Dodgers mit einem negativen Monatsrekord (11-13) ihren ersten kompletten Verlustmonat seit April 2018.
Diese Niederlage zeigt auch, dass Kershaw noch immer ein gewisses Unsicherheitsmoment darstellt, obwohl er sich erholt hat und seine Geschwindigkeit wieder auf bis zu 92,4 mph gesteigert hat. Die Dodgers hatten Kershaw im Frühjahr als Luxusunterstützung verpflichtet, doch durch die Schwäche ihrer Startaufstellung ist er nun unverzichtbar geworden.
Das Spiel gegen die Padres zeigte zudem deutlich die Schwächen in Kershaws Wurfstrategie. Obwohl er physisch angab sich gut zu fühlen, fehlte es ihm an Präzision und Kraft. Seine ineffektiven Pitches ermöglichten den Padres, sowohl harte als auch weiche Treffer zu landen und damit das Spiel frühzeitig zu entscheiden.
Die Dodgers stehen offensichtlich vor Herausforderungen in ihrer Rotation. Trotz des kürzlichen Deals für Jack Flaherty sind Unsicherheiten bei anderen Schlüsselspielern wie Tyler Glasnow, Yoshinobu Yamamoto und Walker Buehler vorhanden. Der Druck auf Kershaw, wieder in Form zu kommen, ist entsprechend hoch. Manager Dave Roberts bleibt jedoch optimistisch.
„Es ist schwer, gegen Clayton zu wetten,“ sagte Roberts. „Der letzte Start war sehr gut, und heute war es einfach nicht großartig. Aber das ist Teil des Prozesses.“
Zum jetzigen Zeitpunkt setzt sich der Verein nicht unter Druck, sondern hofft auf eine baldige, stabile Rückkehr von Kershaw zu seiner alten Stärke. Die nächsten Spiele werden zeigen, ob sein bisheriger Weg zurück zur Spitzenform erfolgreich bestritten wird.