Mexikos erste Präsidentin, Claudia Sheinbaum, hat nach ihrer Vereidigung ein umfangreiches Regierungsprogramm mit 100 Punkten präsentiert. Inmitten von Zehntausenden jubelnden Anhängern hielt die Linkspolitikerin ihre Antrittsrede in der Hauptstadt. Als Physikerin und Klimaexpertin kündigte Sheinbaum bedeutende Initiativen wie den Ausbau der Sozialhilfen, eine weitreichende Energiewende sowie die Entwicklung eines mexikanischen Elektro-Kleinwagens an.
Gekleidet in eine symbolträchtige Zeremonie, unterzog sich Sheinbaum zu Beginn ihrer sechsjährigen Amtszeit einem indigenen Reinigungsritual. Vertreterinnen der Urvölker Mexikos überreichten ihr vor dem prunkvollen Regierungspalast einen bunt geschmückten Kommandostab aus Zedernholz. Dieses Artefakt steht traditionell für politische und spirituelle Macht, was den Respekt und die Verbundenheit zu ihren Wurzeln unterstreicht.
Bereits im Juni konnte Sheinbaum einen deutlichen und historischen Sieg bei den Präsidentschaftswahlen für sich verbuchen. Profitiert hat sie dabei auch von der Popularität ihres Vorgängers und politischen Mentors Andrés Manuel López Obrador. Da eine Wiederwahl gemäß der mexikanischen Verfassung ausgeschlossen ist, konzentriert sich Sheinbaums Amtszeit nun auf die Umsetzung ihrer ambitionierten Reformen. Mit rund 130 Millionen Einwohnern ist Mexiko das bevölkerungsreichste spanischsprachige Land und rangiert global als zwölftgrößte Volkswirtschaft.