Im kompetitiven Markt der Künstlichen Intelligenz für Unternehmen sticht ein neues Schwergewicht hervor: Die KI-Firma Anthropic, finanziert durch Branchenriesen wie Amazon und Google, bringt ihre Software Claude jetzt auch für Unternehmenskunden in Stellung. Diese Innovation zielt darauf ab, Dokumente zusammenzufassen, Software-Code zu analysieren und durch datenbasierte Auswertungen strategische Entscheidungshilfen für den Verkauf und die Produktentwicklung zu liefern.
Nicholas Lin, Manager bei Anthropic, erläuterte, dass die angebotenen Funktionen direkt und sofort anwendbar seien. Mit der Zeit sollen die Kunden jedoch die Möglichkeit bekommen, diese noch besser an ihre spezifischen Anforderungen anzupassen. Die Unternehmensversion von Claude kann Dokumente mit mehreren hundert Seiten oder 200.000 Zeilen Software-Code in einem einzigen Vorgang erfassen - ein Ansatz, der laut Lin zwar langfristig nicht ausreichen wird, aber einen guten Startpunkt darstellt.
OpenAI, der Entwickler des beliebten Chatbots ChatGPT, hat bereits seit rund einem Jahr ein ähnliches Abo-Modell für Unternehmen im Angebot. Auch Anthropic und OpenAI machen keine Angaben zu den Kosten pro Mitarbeiter. Dieser Schritt von Anthropic wird von OpenAI nicht überraschend willkommen geheißen, denn seit dem Start eines speziellen Angebots für Bildungseinrichtungen hat OpenAI die Zahl der Abo-Kunden in Unternehmen und Hochschulen auf über eine Million gesteigert. Noch im April, vor der Einführung des Bildungsangebots, belief sich diese Zahl auf 600.000.
Auch andere technologische Schwergewichte mischen auf diesem Markt mit: Microsoft integriert beispielsweise seinen KI-Assistenten Copilot, basierend auf OpenAI-Technologie, in seine Office-Software. Lin sieht in Claude eine Zukunft als „intelligenter Kollege“, der Nutzer über verschiedene Anwendungen hinweg unterstützt und dadurch deren kreatives Potenzial freisetzt.