Der Schweizer Chemieproduzent Clariant steht im Fokus rechtlicher Auseinandersetzungen, nachdem der deutsche Chemiegigant BASF eine Schadensersatzklage eingereicht hat. Die Forderung beläuft sich auf beachtliche 1,4 Milliarden Euro und wird vor dem Münchener Gericht verhandelt, wie am Montagabend von Clariant bestätigt wurde. Hintergrund der Klage sind Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht auf dem Markt für Ethylen, die bereits im Juli 2020 von der Europäischen Kommission sanktioniert wurden.
Im Herzstück der Streitigkeiten stehen die Vorwürfe, dass Clariant, zusammen mit drei weiteren Unternehmen, unlautere Einkaufsabsprachen getroffen haben soll, um günstigere Ethylen-Preise zu erzielen. Diese Praktiken führten im Sommer 2020 zu einem Vergleich, bei dem Clariant bereits eine Geldstrafe von 155,8 Millionen Euro bezahlte. Trotz dieses Zugeständnisses zeigt sich Clariant kampfbereit: Das Unternehmen beabsichtigt, seine Unschuld vor Gericht mit Nachdruck darzulegen und betont, dass das beanstandete Verhalten keine Marktstörungen verursacht habe.
In der Mitteilung, die geschickt am vergangenen Montag veröffentlicht wurde, hält Clariant an seiner klaren Haltung fest und lehnt die erhobenen Vorwürfe vehement ab. Es bleibt abzuwarten, wie die rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen den Chemieriesen sich entwicklen und welche finanziellen Konsequenzen auf die beteiligten Unternehmen zukommen könnten.